Das Symposium fand im chinesischen Generalkonsulat in Zürich statt. 20 Auslandschinesen und -studenten nahem daran teil und diskutierten gemeinsam Fragen über Tibet. Die Gesprächsteilnehmer, die meist schon mehrere Jahre in Zürich und Umgebung leben, wollten mehr über die gegenwärtige Situation in Tibet erfahren. Dabei erwähnten sie auch, dass viele Menschen im Westen die Ansicht vertreten würden, dass man den traditionellen Lebensstil der Tibeter nicht verändern solle. Tanzen Lhundup, ein Mitglied der Delegation aus China, sagte dazu:
"Die traditionelle tibetische Kultur steht nicht im Widerspruch zur Modernität. Auch in Tibet hat die tibetische Bevölkerung das Recht, ein modernes Leben zu genießen. Sie nehmen aktiv an der Reform und Öffnung sowie an der Marktwirtschaft teil. Im Jahr 2006 wurden beispielsweise im Zusammenhang mit dem Bau der Qinghai-Tibet-Eisenbahnlinie 76 private Hotels gebaut. Die Tibeter wissen natürlich, dass dies gerade eine große Chance ist und ein großer Markt besteht."
Tanzen Lhundup sprach auch die von verschiedenen Seiten verbreiteten Gerüchte über einen "Kulturmord in Tibet" an. Menschen, die solche Aussagen machen würden, strebten die Abspaltung Tibets an:
"Es gibt Menschen, die glauben, dass die tibetische Kultur verloren gehen und assimiliert wird. Ich kann dies nicht nachvollziehen. Erstens sind 80 Prozent aller Tibeter Bauern, und die Basis der traditionellen Kultur Tibets liegt in den Acker- und Viehzuchtgebieten. Zweitens gibt es gegenwärtig mehr als 1.700 Tempel in Tibet. Darüber hinaus gibt es mehr als 2.000 Menschen in China, die die tibetische Kultur erforschen. Es gibt auch 50 entsprechende Forschungsorganisationen. Das traditionelle Heldenepos 'König Gesar' ist zudem das längste Epos der Welt. Seit der Reform und Öffnung hat die chinesische Regierung in den vergangenen 30 Jahren große Finanzhilfen für erfolgreiche Forschungszwecke bereitgestellt. Es gibt in Tibet nun auch Fernseh- und Radiosender in tibetischer Sprache. Man kann beispielsweise auch auf Tibetisch im Internet arbeiten und per Mobiltelephon Kurzmitteilungen in tibetischer Sprache versenden."