Hao Shiyuan sagte dazu, politische und akademische Kreise sowie einige Bürger in den USA hätten wegen eines Mangels an Verständnis Vorurteile gegenüber Tibet. Gemäß dem Prinzip der Anerkennung und der Respektierung der Unterschiede und der gegenseitigen Kulturen könnten beide Seiten noch einen Austausch führen.
"Ich finde, dass durch unsere Kontakte erstens die Mißverständnisse der westlichen Welt bezüglich der Tibet-Frage geklärt werden. Zweitens wird die wahre Situation und Geschichte Tibets dargelegt und drittens werden neue Wege zum Austausch aufgebaut. Ich glaube, danach können die westlichen Länder manche Ansichten von uns akzeptieren und anerkennen."
Die Mitglieder der Delegation hielten auch im Konfuzius-Institut an der Universität von Maryland einen Vortrag. Das Thema lautete dabei "Kultureller und ökologischer Schutz im Zuge der Erschließung Westchinas". In diesem Zusammenhang erläuterten die Tibetologen den Zuhörern die Geschichte und Gegenwart bezüglich des kulturellen und ökologischen Schutzes in Westchina. Die Dozenten und Studenten der Universität zeigten sich dabei sehr interessiert.
Taylor Osborne ist Studentin an der Universität von Maryland. Sie sagte:
"Ich habe von Tibet gar keine Ahnung. An der Uni habe ich manchmal mitbekommen, dass andere die Tibet-Frage erwähnt haben. Und an der Uni gibt es auch verschiedene Organisationen, die der Tibet-Frage große Aufmerksamkeit schenken. Aber ich habe nicht an ihren Aktivitäten teilgenommen und lernte Tibet auch so nicht kennen. Der kurze Dokumentarfilm war sehr interessant. Dadurch konnte ich mich über die Kultur in Tibet informieren. Ich weiß jetzt, dass China die traditionelle Kultur schützt. Ich finde es sehr interessant. Ich will mein Verständnis über die westchinesische Kultur vertiefen."
Rebecca McGinnis ist Lehrerin am Konfuzius-Institut an der Universität von Maryland. Sie sagte, die Angaben der Tibetologen hätten ihren Forschungen über Tibet einen neuen Blickwinkel geboten.
"Obwohl ich mehrere Jahre Chinesisch gelernt habe, habe ich wenige Kenntnisse über Tibet. Ich meine, hinsichtlich jeder Kultur muss man ein Gleichgewicht finden, besonders was die Medienberichte betrifft. Medienberichte sind oft extrem, und allein dadurch kann man kaum ein wahres Tibet kennenlernen. Ich habe Interesse daran, die Ansichten von allen Seiten zu hören."
Diese Einstellung von Rebecca McGinnis ist unter den amerikanischen Bürgern sehr verbreitet. Die meisten Amerikaner wissen wenig bis nichts über Tibet, ihre Meinung darüber wird hauptsächlich von den amerikanischen Medien beeinflusst. Allerdings wollen sie verschiedene Sichtweisen kennenlernen. Die Erläuterungen der Tibetologen aus China dienten unter anderem auch dazu, den Menschen in den USA eine objektive Sicht über die Tibet-Frage zu ermöglichen.