Im "Vertrag über die Schuldenabzahlung des tibetischen Feudalherren Gykangba an den Feudalherren Rampa durch die Übergabe von vier Leibeigenen – eine Mutter und ihre drei Töchter – in Tibet im Jahr 1914", heißt es wie folgt: "Gykangba hat von Rampa Geld ausgeliehen und ist nicht mehr in der Lage, das Geld und die Zinsen zurückzuzahlen. Daher wird er die Schulden durch die Abgabe seiner Leibeigenen, die Mutter Qoizin Drolma und ihre drei Töchter, begleichen. Von nun an gehören die vier Leibeigenen vollends und für immer Rampa. Wer diesen Vertrag bricht, wird freiwillig bestraft werden. Alle betreffenden Angelegenheiten werden nach diesem Vertrag geregelt."
Ein anderer Vertrag bezeugt den Tausch von vier weiblichen Leibeigenen und deren Nachkommen aus dem Luduo-Landgut des Drepung-Klosters gegen drei männliche Leibeigene und deren Nachkommen vom Landgut des Sengong-Klosters.
Diese beiden Verträge veranschaulichen die wahre Situation der Leibeigenen im alten Tibet. Sie verdeutlichen, dass die Leibeigenen im alten Tibet gar keine persönliche Freiheit hatten. Die Leibeigenen und Sklaven machten 95 Prozent der tibetischen Gesamtbevölkerung aus. Die Feudalherren, die nur fünf Prozent der tibetischen Gesamtbevölkerung ausmachten, führten ein luxuriöses Leben. Das Luxusleben der Feudalherren beruhte darauf, dass sie die meisten Felder und Produktionsmittel besaßen sowie Leibeigene und Sklaven wie Waren kaufen beziehungsweise verkaufen konnten.
Nur die Feudalherren lebten damals in einem sogenannt "freien Tibet". Um das für sie vorteilhafte System der Leibeigenschaft beibehalten zu können, zettelten sie im Jahr 1959 sogar eine großangelegte bewaffnete Rebellion an.
In diesem Jahr wird das 50. Jubiläum der demokratischen Reform in Tibet gefeiert. Auf dem Volkskongress des Autonomen Gebiets Tibet ist entschieden worden, einen "Tag zum Gedenken an die Befreiung der Leibeigenen in Tibet" festzulegen. Die Dalai-Lama-Clique jedoch hat diesen Gedenktag als "Propagandatrick der Kommunistischen Partei Chinas" abgetan und als "neue Beleidigung für die Tibeter" bezeichnet. Überdies ließ die Dalai-Lama-Clique verlauten, die demokratische Reform in Tibet habe "die Tibeter in Höllenqualen versetzt". Es ist leicht zu erkennen, dass die Dalai-Lama-Clique mit allen Mitteln versucht, die Vergangenheit Tibets zu beschönigen. Sie bezeichnet das damalige Tibet bewusst als ein "freies Tibet", um ihre eigene unrühmliche Rolle während der brutalen Herrschaft über zahlreiche Leibeigene im alten Tibet zu verheimlichen. Die Dalai-Lama-Clique ist ganz offensichtlich bestrebt, ihr System des sogenannten "freien Tibets" wiederherzustellen.