Am Mittwoch fand in Beijing das Symposium zum 50. Jahrestag der demokratischen Reform in Tibet statt. Das Symposium wurde vom tibetologischen Forschungszentrum Chinas veranstaltet. Über 100 Experten und Augenzeugen der demokratischen Reform in Tibet nahmen am Symposium teil. Sie diskutierten über die Bedeutung der demokratischen Reform für die weltweite Entwicklung der Menschenrechte, sowie über die Bedeutung der demokratischen Reform für die gesellschaftliche Entwicklung Tibets. Teilnehmer des Symposiums vertraten die Ansicht, dass durch die demokratische Reform zahlreiche Leibeigene Tibeter befreit worden sind. Dies sei ein großer Sieg für die Menschenrechte in Tibet.
Gemäß Einschätzung der Tibetologen waren vor der demokratischen Reform 90 Prozent der tibetischen Bevölkerung Leibeigene und Sklaven. Leibeigene waren in den Augen ihrer Herren lediglich "sprechende Werkzeuge". Leibeigene konnten nach Belieben gekauft oder wieder verkauft werden. Von Freiheit oder Menschenrechten konnte im damaligen Tibet keine Rede sein.
Die zahlreichen Leibeigenen wurden erst durch die demokratische Reform im Jahr 1959 befreit. Die demokratische Reform hat ihnen nicht nur die persönliche Freiheit gebracht, sondern ihnen auch Produktionsmittel wie Felder und Haustiere ermöglicht.
Wie uns der Tibetologe Tenzin Chepa ausführlich schildert, hat sich das gesellschaftliche Antlitz Tibets seit Beginn der demokratischen Reform im Jahr 1959 gewaltig verändert: "Die chinesische Zentralregierung hat in den vergangenen 50 Jahren große personelle, finanzielle und materielle Kräfte für die Entwicklung in Tibet mobilisiert. Man kann durchaus sagen, dass die Modernisierung Tibets auf weißem Papier begann. Vor 50 Jahren wimmelte es in Lhasa noch überall von Bettlern. Inzwischen ist Lhasa eine moderne Stadt mit einer Bevölkerungszahl von rund 500.000. Auch im tibetischen Bildungswesen konnten enorme Fortschritte erzielt werden. Von der Grundstufe bis zum Universitätsstudium ist ein modernes Bildungssystem errichtet worden. Eine Vielzahl tibetischer Funktionäre, Offiziere, Ingenieure und Künstler hat dieses Ausbildungssystem bereits erfolgreich durchlaufen. Das kulturelle Leben der tibetischen Bevölkerung hat sich ebenfalls verbessert. Die Thangka-Malkunst und die tibetische Oper sind rechtzeitig gerettet und unter Schutz gestellt worden."
Die Gesellschaft und Wirtschaft im Autonomen Gebiet Tibet funktioniert heutzutage reibungslos. Die Tibeter betreiben Feldarbeit und Viehzucht, arbeiten in Fabriken, führen eigene Geschäfte oder sind in anderen Landesteilen tätig. Sonam Dradul lebt in Lhasa. Der 62-jährige Tibeter zeigt sich mit seinem heutigen Leben sehr zufrieden: "Ich bin zwar nicht sehr reich. Trotzdem habe ich in meinem Wohnviertel ein Geschäft eröffnet. In meiner Freizeit stelle ich tibetische Trachten her. Das Leben in Tibet ist heute besser als damals. An Feiertagen tragen die Tibeter gerne ihre traditionellen Trachten. Daher läuft mein Geschäft sehr gut. Ich wohne mit meiner Familie in einem zweistöckigen Gebäude tibetischen Stils. Um Essen und Kleidung muss ich mir keine Sorgen machen. Meine Kinder gehen noch zur Schule. Wir haben die alte Gesellschaft, in der wir keine Rechte besaßen, überlebt. Warum also sollten wir das derzeit glückliche Leben nicht genießen?"