Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao forderte Frankreich am Freitag auf, in der Tibet-Frage eine klare Position zu beziehen, damit sich die Beziehungen zwischen China und Frankreich so rasch wie möglich wieder normalisieren könnten. Eine klare Stellungsnahme Frankreichs in der Tibet-Frage fördere nicht nur die chinesisch-französischen Beziehungen, sondern auch die Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union, so Wen Jiabao.
Am Freitag ging in Beijing die zweite Jahrestagung des 11. Nationalen Volkskongresses zu Ende. An der anschließenden Pressekonferenz sagte Wen Jiabao, die Beziehungen zwischen China und Frankreich habe sich seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 45 Jahren trotz gelegentlicher Differenzen stets weiterentwickelt. Der Hauptgrund für die gegenwärtigen Spannungen zwischen China und Frankreich sei das Zusammentreffen der französischen Führung mit dem Dalai Lama. Die Gespräche zwischen Frankreich und dem Dalai Lama würden gegen Chinas Kerninteressen verstoßen und die Gefühle der chinesischen Bevölkerung verletzen, so der chinesische Ministerpräsident.