Erst vor kurzem hatte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao vier europäische Staaten besucht. Dabei kündigte er an, China werde so bald wie möglich eine Delegation nach Europa entsenden, um die Importe aus der EU auszubauen. Beide Seiten haben dazu 38 entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet. Demzufolge will China aus der EU Technik und Waren im Wert von über 15 Milliarden Yuan RMB importieren.
Der Pressesprecher des chinesischen Handelsministeriums, Yao Jian, sagte dazu am Montag in Beijing, die Delegation seines Ministeriums werde nach Deutschland und in die Schweiz sowie nach Spanien und Großbritannien reisen. Vor allem die Ausfuhr von LKW und PKW, Lokomotiven, medizinischen Geräten, chemischen und landwirtschaftlichen Produkten sowie von Telekommunikations- und Stromerzeugungsanlagen soll in diesem Zusammenhang angesprochen werden.
Yao Jian erklärte weiter, Chinas Vorhaben, Technik und Anlagen aus der EU zu importieren, werde den Modernisierungsprozess des Landes deutlich beschleunigen. Gleichzeitig diene dieses Importvorhaben der wirtschaftlichen Umstrukturierung Chinas. Er betonte, angesichts der Finanzkrise habe die gegenseitige Öffnung des Marktes in China und in der EU eine große Bedeutung.
"Die gegenwärtige wirtschaftliche Lage ist außergewöhnlich und kritisch. Wir wollen durch diese Zusammenarbeit zwischen China und Europa die gegenseitige Öffnung der Märkte fördern. Durch die tiefergehende Kooperation wollen wir die Herausforderungen gemeinsam angehen. Dies dient einer Wiederbelebung der globalen Wirtschaft und der Förderung der Entwicklung der Wirtschaft sowohl in China als auch in Europa."
Mei Xinyu, ein Mitglied des Forschungsinstituts für internationalen Handel und wirtschaftliche Kooperation des chinesischen Handelsministeriums, erklärte dazu, derzeit sei der Handelsprotektionismus ein bißchen erstarkt. Die geplante Handlungsweise seitens Chinas werde das positive Ansehen des Landes zur Unterstützung der Öffnung und des gegenseitigen Nutzens weiter fördern.
"Unsere Handlungsweise gilt als ein Kampf gegen den Handelsprotektionismus. Wir wollen dadurch der ganzen Welt ein mögliches Modell aufzeigen. China will den globalen Handelsprotektionismus eindämmen. Dies kann auch für Europa und der restlichen Welt eine günstigere Handelsumwelt schaffen. Chinas Handlungsweise ist also durchaus bedeutungsvoll."
Mittlerweile ist die EU zum größten Handelspartner Chinas geworden. Statistiken des chinesischen Handelsministeriums zufolge betrug das Handelsvolumen zwischen China und den EU-Staaten im vergangenen Jahr mehr als 420 Milliarden US-Dollar.