In den 1950er wurden zwischen China und Großbritannien noch keine diplomatischen Beziehungen unterhalten. Allerdings haben mehrere britische Kaufleute ungeachtet der Handelssanktionen gegenüber China Handel mit dem asiatischen Land geführt. Damit waren sie die ersten westlichen Kaufleute, die Handelskontakte mit der Volksrepublik China pflegten. Diese Kaufleute gründeten schließlich den "The 48 Group Club". Diese Organisation wurde zu einer Brücke für den Austausch zwischen beiden Staaten, die auch die Funktion eines "Eisbrechers" inne hatte. Im vergangenen Jahr wurde schließlich von dem Club die Organisation "Junge Eisbrecher" gegründet.
Wen Jiabao führte ein etwa einstündiges Gespräch mit den Vertretern der "Jungen Eisbrecher". Dabei wurden unter anderem die Themen Handelskooperation, humanitärer Austausch und Bildungszusammenarbeit sowie der Wechselkurs des RMB erörtert. Wen Jiabao betonte dabei, China lehne einen Handelsprotektionismus ab und strebe auf keinen Fall eine positive Handelsbilanz an.
"Hier will ich deutlich erklären, dass die chinesische Regierung auf keinen Fall eine positive Handelsbilanz anstrebt und entschieden einen Handelsprotektionismus ablehnt. Die chinesische Regierung hofft, von Großbritannien und der EU zahlreiche Techniken, Anlagen und Waren importieren zu können."
Zum Wechselkurs des RMB sagte Wen Jiabao, angesichts der globalen Finanzkrise diene der Erhalt der Stabilität des RMB-Wechselkurses der Wirtschaft weltweit.
"Wir haben eine Reform des Mechanismus zur Gestaltung des RMB-Wechselkurses umgesetzt. Gemäß der Veränderung der Lage auf dem Markt wird ein floatendes Wechselkurssystem unter Verwaltung praktiziert. Das ist völlig richtig und entspricht auch den Gegebenheiten Chinas. Seit dieser Reform vor über drei Jahren ist der Wechselkurs des RMB gegenüber dem US-Dollar um 21 Prozent aufgewertet worden. Ich bin der Meinung, dass angesichts der Finanzkrise der Erhalt eines stabilen RMB-Wechselkurses auf einem vernünftigen, ausgewogenen Niveau von äußerst wichtiger Bedeutung ist."
Wen Jiabao ist am Samstag außerdem mit Mitarbeitern von in Großbritannien tätigen chinesischen Finanzinstituten zusammengetroffen. Dabei sagte der chinesische Ministerpräsident, man solle weiterhin die Richtlinien des besonnenen Wirtschaftens einhalten. Er betonte, die Finanzinstitute müssten die Qualität der Kapitalmittel gewährleisten und die Aufsicht verstärken.