Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao ist am Dienstagnachmittag in Bern mit dem Bundespräsidenten der Schweiz Hans-Rudolf Merz zusammengekommen. Beide Spitzenpolitiker stimmten überein, durch Zusammenarbeit der Finanzkrise entgegenzuwirken und in der zweiten Jahreshälfte mit den Beratungen über die Durchführbarkeit der Freihandelszone anzufangen.
Nach dem Zusammentreffen sagte Merz vor der Presse:
"Das Treffen hat in freundschaftlicher Atmosphäre stattgefunden. Chinesische Seite hat uns eine ganze Anzahl von guten Botschaften mitgebracht. Wir haben zunächst über die Finanzkrise diskutiert und dabei die Zusammenarbeit in Bezug auf die Bekämpfung dieser Krise in Bezug auf die Folgen dieser Krise erörtert und entschieden, dass wir die Zusammenarbeit verstärken möchten."
Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao sagte, sein Treffen mit Merz sei zu zwei wichtigen Ergebnissen gekommen:
"Beide Seiten haben übereingestimmt, in dem zweiten Halbjahr mit der Beratung über die Durchführbarkeit der Freihandelszone anzufangen. Das zeigt unseren Konsens, Überwindung der aktuellen Schwierigkeiten mit der Anstrebung einer langfristigen Zusammenarbeit zu verbinden. Beide Seiten haben eine neue Vereinbarung zur Förderung und zum Schutz gegenseitiger Investitionen unterzeichnet, um dem Bedarf am Ausbau der wirtschaftlichen und Handelszusammenarbeit zu entsprechen. All dies hat ein positives Signal für die Verstärkung der Zuversicht auf den internationalen Markt gesendet."
China und die Schweiz werden darüber hinaus ihre Zusammenarbeit im Bereich Finanz vertiefen. Beide Länder werden Maßnahmen ergreifen, den Handel und die Investitionen auszubauen und gemeinsam gegen Protektionismus vorzugehen. China und die Schweiz nehmen zudem die Reform des internationalen Finanzsystems und Förderung der Zusammenarbeit in Bereichen Wissenschaft und Technik sowie Energien ins Visier.
Wen Jiabao hat die Beziehungen zwischen China und der Schweiz so bewertet:
"Die Schweiz ist ein alter Freund und ein guter Partner von China. Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 59 Jahren haben sich die bilateralen Beziehungen gut entwickelt und reiche Früchte getragen. Die Schweiz hat Weitblick und Pioniergeist, ihre freundschaftlichen Beziehungen mit China zu entwickeln und Zusammenarbeit auf Basis des gegenseitigen Nutzens voranzutreiben. Die Schweiz hat eine wichtige Rolle bei der Förderung der Beziehungen zwischen europäischen Ländern mit China gespielt."
Wen Jiabao sagt weiter, er werde auf seiner Europa-Reise dem Volk im Europa Chinas Zuversicht demonstrieren, der Finanzkrise entgegenzuwirken und ein relativ schnelles Wirtschaftswachstum ohne große Schwankungen zu verwirklichen. China habe die Zuversicht, mit allen Ländern in Europa zusammenzuarbeiten, auf die Finanzkrise zu reagieren und strategische Partnerschaft voranzubringen, sagt Wen Jiabao weiter.