Hauptziele der Europa-Reise Wen Jiabaos sind die Vertiefung der chinesisch-europäischen Beziehungen und die Förderung der Zuversicht der internationalen Gemeinschaft zur Begegnung der Finanzkrise. Dazu der assistierende Außenminister Wu Hongbo:
"Zum einen soll durch diese Reise Chinas Entschlossenheit zum Festhalten an der Reform und Öffnung sowie zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung demonstriert werden. Zum anderen soll dadurch die Zuversicht gezeigt werden, dass China und Europa gemeinsam ihre umfassende strategische Partnerschaft fördern und die bilaterale Zusammenarbeit kontinuierlich vertiefen wollen. Drittens soll durch diese Reise die Zuversicht der internationalen Gemeinschaft verstärkt werden, solidarisch die derzeitigen Schwierigkeiten zu überwinden."
Auf der Tagesordnung der Europa-Reise des chinesischen Ministerpräsidenten stehen der Besuch des EU-Hauptsitzes und die Teilnahme am Weltwirtschaftsforum 2009, die die größte Aufmerksamkeit auf sich lenken. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy wollte während der EU-Ratspräsidentschaft den Dalai Lama treffen. Dies führte zu einer Verschiebung des elften China-Europa-Gipfeltreffens und beeinträchtigte die chinesisch-europäischen Beziehungen. Deshalb wird Wen Jiabao diesmal mit dem Vorsitzenden der EU-Kommission, Jose Manuel Barroso, und dem Sekretär und Außen- und Sicherheitsbeauftragten des EU-Rates, Javier Solana, zusammentreffen. Dabei werden sie Meinungen über die Leitprinzipien der chinesisch-europäischen Beziehungen und die Förderung der bilateralen Beziehungen austauschen.
Auf dem Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) im schweizerischen Davos wird Wen Jiabao eine wichtige Rede halten. Zudem wird er mit dem WEF-Präsidenten Klaus Schwab zusammentreffen. Dabei wird Wen Jiabao die internationale Gemeinschaft über Chinas Maßnahmen gegen die Finanzkrise informieren.
Über Chinas Erwartungen und die Ziele der Europa-Reise des chinesischen Ministerpräsidenten erläuterte Chinas Außenministeriumssprecherin, Jiang Yu, so:
"China hofft, dass durch diese Reise die Zuversicht der internationalen Gemeinschaft verstärkt werden kann, um Konsens zu erzielen und solidarisch der derzeitigen Finanzkrise zu begegnen. Zudem hofft China, dass durch diese Reise der strategische Konsens mit den vier Ländern und der EU intensiviert und die bilaterale Zusammenarbeit vertieft werden können, um die umfassende strategische Partnerschaft zwischen China und Europa voranzutreiben."