"Eine der wichtigsten Einigkeiten ist, dass beide Länder dafür plädieren, dass China und Deutschland mit vereinten Kräften die globale Finanzkrise abwehren wollen. Wir wollen die Zuversicht festigen und die Wirtschafts- und Handelskooperation verstärken, um zur Förderung der eigenen Wirtschaftsentwicklung und zur Wahrung der Weltwirtschaft beizutragen."
Kurz vor der Tagung hat die chinesische Regierung die Makrokontrollpolitik im großen Maße geregelt. Ziel ist es, eine positive Finanzpolitik und eine gemäßigt lockere Währungspolitik zu betreiben. In den kommenden zwei Jahren sollen außerdem etwa vier Billionen Yuan RMB bereitgestellt werden, um die Inlandsnachfrage zu fördern und eine stabile Entwicklung der Wirtschaft zu fördern. Der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, der zusammen mit Chen Deming zu 14. Tagung des GWA geleitet hat, würdigte diese Maßnahmen der chinesischen Regierung:
"Wir begrüßen das nachdrücklich, weil alle Länder der Welt, die Verantwortung für die Weltwirtschaft tragen, derzeit entsprechende Programme auflegen. China ist handlungsfähig, China hat sehr viele Devisenreserven. Ich finde es richtig, dass man jetzt daran geht und die Zeit nutzt, das eigene Land zu entwickeln, das hilft der Weltkonjunktur, das hilft aber auch den chinesischen Menschen. Wir sehen darin eine Chance, weil es geht natürlich auch um den Ausbau von Infrastruktur, es geht um eine Verbesserung des Gesundheitswesens, um Beispiele zu nennen. In all diesen Fragen sind wir sehr gut aufgestellt, wir verfügen über leistungsfähige Firmen und über langjährige Beziehungen zu China. Insofern hoffen wir, dass dieses Programm nicht nur die Menschen in China, sondern auch der deutschen Wirtschaft etwas zugute kommt."
China und Deutschland nehmen in der Weltwirtschaft eine wichtige Position ein. In diesem Jahr wird damit gerechnet, dass das bilaterale Handelsvolumen 100 Milliarden US-Dollar übertrifft. Hinsichtlich einer verstärkten bilateralen Handelskooperation erklärte Chen Deming:
"Beide Länder wollen aktive Diskussionen über eine gegenseitige Unterstützung und eine Koordinierung zwischen den Regierungen im Investitionsbereich führen. Wir hoffen zum Beispiel, dass Deutschland günstige Bedingungen für die Erteilung von Geschäftsvisa für Unternehmer aus China schafft. Wir sind auch davon überzeugt, dass die Bundesregierung in mehreren Fragen China eine aktive Unterstützung gewähren wird. Dazu zählen etwa die Reduzierung des Handelsprotektionismus gegenüber China innerhalb der EU sowie die Unterstützung der EU bei einer möglichst baldigen Anerkennung der völligen marktwirtschaftlichen Stellung Chinas. Wir hoffen auch, für den Ausbau der Investitionen von deutschen Unternehmen in China verschiedene Dienstleistungen und generell günstige Bedingungen bereitstellen zu können."