Auf der Jahressitzung stimmten die Finanzminister und Zentralbankchefs der G-20 außerdem überein, verschiedene Maßnahmen auf diesem Gebiet zu ergreifen. Dazu zählen beispielsweise die Ausweitung von Investitionen und die Senkung von Steuern, um eine Rezession zu vermeiden. Die Teilnehmer der Sitzung zeigten sich ebenfalls einverstanden, weiterhin die Finanzstandards zu regeln. Aktivitäten von Finanzorganisationen, die keine Banken repräsentieren, zum Beispiel Hedgefonds, sollen zudem standardisiert werden.
Auf einer anschließenden Pressekonferenz sagte der brasilianische Finanzminister Guido Mantega, innerhalb von zwei bis drei Monaten nach dem Washington-Gipfel werde ein konkreter Termin für die Begegnung der Finanzkrise formuliert.
Bemerkenswert ist sicher, dass die Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Abmilderung der Finanzkrise von den Teilnehmern gewürdigt worden sind. Der Präsident der Weltbank, Robert Zoellick, sagte dazu, die chinesische Regierung habe in den vergangenen Jahren, in denen die internationale Finanzlage relativ gut gewesen sei, zahlreiche Auslandsinvestitionen aufgenommen, um die Infrastruktur des Landes zu verbessern. Dies ist eine "sehr weise Politik" gewesen, so Zoellick.
Außerdem wies Zoellick darauf hin, die riesigen Devisenreserven würden es China ermöglichen, stärkere Fähigkeiten als andere Länder bei der Abwehr der Finanzkrise einzusetzen. In China herrschten so Bedingungen für das Ausüben einer expansiven Wirtschaftspolitik während der Finanzkrise. Dadurch spiele China auch bei der Gewährleistung einer stabilen Entwicklung der Wirtschaft eine wichtige Rolle, so der Präsident der Weltbank.
Allgemein ist man sich einig, dass die Finanzkrise noch lange nicht beendet ist. Eine Lösung der beispiellosen Krise der Finanzmärkte erfordert die enge Kooperation der internationalen Gemeinschaft. Dazu sagte der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, eine Lösung der derzeitigen Finanzkrise durch einseitige Maßnahmen sei nicht möglich. Vielmehr müssten alle Länder gemeinsam Maßnahmen ergreifen. Besonders die entwickelten Länder müssten dabei eine leitende Rolle spielen, so der brasilianische Präsident.