Das Mitglied des Forschungszentrums für Entwicklung des chinesischen Staatsrates, Zhang Liqun, sagte, die Fähigkeiten der chinesischen Regierung zur wirtschaftlichen Makrokontrolle seien weiter gereift. Die Perspektiven der chinesischen Wirtschaft seien optimistisch einzuschätzen.
"Die chinesische Wirtschaft ist durchwegs positiv zu bewerten. Durch unsere gemäßigte Makrokontrolle in den vergangenen Jahren ist das Risiko einer eventuellen wirtschaftlichen Überhitzung in großem Maße überwunden worden. Unsere Wirtschaft befindet sich auf dem Ausgangspunkt einer noch besonneneren und gesünderen Entwicklung. Natürlich müssen wir die Chance beim Schopf packen und aktiv der Wirtschaft entsprechend diese Orientierung leiten. Aber generell gesagt konnten durch unsere Makrokontrolle bereits positive Erfolge erzielt worden. Verschiedene Probleme der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung konnten gelöst werden."
In diesem Jahr hat sich das Wirtschaftswachstum Chinas aufgrund der globalen Finanzkrise verlangsamt. Gleichwohl ist das BIP des Landes in den ersten drei Jahresquartalen 2008 um 9,9 Prozent gestiegen, 2,3 Prozentpunkte weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Exportsektor ist dabei am stärksten von dem Rückgang betroffen: um 4,8 Prozentpunkte ging der Export in den ersten drei Jahresquartalen zurück.
Die chinesische Regierung hat bereits mehrere Gegenmaßnahmen ergriffen, etwa die Erhöhung der Zollrückvergütung für Exportprodukte von einigen arbeitsintensiven Branchen, die Produkte mit hohem Zusatzwert produzieren. Die Exportunternehmen verstärken gleichzeitig ihren Blick auf den inländischen Markt. Professor Yuan Gangming vom Forschungszentrum für Weltwirtschaft an der Tsinghua-Universität sagte dazu:
"Das Wachstumstempo unserer Exporte ist noch relativ hoch. In den ersten drei Jahresquartalen 2008 betrug es 22 Prozent. Im September lag die Ziffer noch etwas höher als im August. In der Gesamtheit ist also das Wachstumstempo der Exporte nicht wesentlich beeinträchtigt. Unsere Exportwachstumsrate betrug in den vergangen Jahren 30 bis 40 Prozent. Das war vielleicht auch zu hoch. Eine Rate von 20 Prozent ist schon eher akzeptabel."