Wegen der globalen Finanzkrise und der weltweit schwachen Wirtschaft sind Chinas Exporte beträchtlich zurückgegangen. Dies hat China, das seit langem vom Export abhängig ist, direkt beeinflusst. Der Präsident der chinesischen Zentralbank, der Chinesischen Volksbank, Zhou Xiaochuan, sagte, China solle ein schnelles, stabiles Wirtschaftswachstum durch einen Anstieg der Nachfrage im Inland aufrechterhalten.
"Tatsächlich ist die Nachfrage auf dem heimischen Markt sehr groß. Die Investitionen und der Konsum nehmen kontinuierlich zu. Natürlich werden sie auch von anderen Aspekten beeinflusst. Vielleicht soll die inländische Nachfrage weiterhin stimuliert werden."
Die chinesische Regierung hat im September mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Kauflust der Bürger zu steigern. Darunter fallen unter anderem die Reduzierung der Sparzinsen und die Aufhebung der individuellen Spareinlagenzinssteuer. Auf der ständigen Arbeitssitzung des chinesischen Staatsrats in der vergangenen Woche wurde darauf hingewiesen, dass eine flexible, ausgeglichene Makrowirtschaftspolitik betrieben werden müsse. So bald wie möglich würden spezielle Finanz-, Steuer-, Kredit- und Außenhandelspolitikmaßnahmen getroffen. Ein schnelles, stabiles Wirtschaftswachstum werde weiterhin aufrechterhalten. Um die Nachfrage im Inland zu steigern, sei geplant, den Wiederaufbau der Katastrophengebiete in der Provinz Sichuan zu beschleunigen. Der Aufbau der wichtigen Infrastrukturanlagen und wichtiger Projekte müsse verstärkt werden und das Investitionsausmaß müsse auf ein vernünftiges Niveau gebracht werden. Gleichzeitig sollten die Steuern für den Immobilienhandel reduziert werden.
Der Pressesprecher des staatlichen chinesischen Statistikamts, Li Xiaochao, sagte, dank des großen Potenzials der Nachfrage im Inland werden Chinas Maßnahmen erfolgreich sein.
"Von der gegenwärtigen Situation aus betrachtet haben die Politik der Reform und Öffnung der vergangenen 30 Jahre unserer Wirtschaft große Fortschritte gebracht. Allerdings ist die Basis der Landwirtschaft noch immer schwach. Um dies zu ändern, müssen große Summen investiert werden. Einige unsere Infrastrukturanlagen, darunter der Verkehrs- und Stadtaufbau, brauchen ebenfalls hohe Zuschüsse. Zudem muss man auch in Mittel- und Westchina viel investieren. Und nicht zuletzt sind Inesvestitionen für den Konsum von großem Maße geprägt. So entsteht dabei ein riesiges Marktpotenzial. Bewohner in Städten als auch in ländlichen Gebieten haben einen starken Wunsch nach Verbesserung ihrer Wohnbedingungen. Sie zeigen auch großes Interesse an Konsumartikeln wie Autos. Zudem macht sich eine steigende Nachfrage nach Dienstleistungen in allen Bereichen bemerkbar."
Experten vermuten, dass China die Währungspolitik weiterhin lockern werde. Ziel sei es, dadurch den Konsum im Inland sowie die Investition anzuregen. Die globale Wirtschaftskrise sei für China sowohl eine Herausforderung als auch gleichzeitig eine Chance. Sie werde dazu beitragen, Chinas Exportabhängigkeit zu verringern. Nur wenn das Land auf der inländischen Nachfrage basierend produziere, könne die Fähigkeit zur Abwehr einer Krise von außen verstärkt, und eine positive Entwicklung realisiert werden.