Antwort: Das starke Erdbeben im Kreis Wenchuan der südwestchinesischen Provinz Sichuan vom 12. Mai hat den wasserwirtschaftlichen Anlagen in Sichuan und den nah liegenden Provinzen schwere Schäden verursacht. Die staatliche chinesische Kommission der Reform und Entwicklung hat am 14. Mai Bescheid über die Schäden der Wasserwirtschaftsanlagen im Katastrophengebiet mitgeteilt. Angaben zufolge befinden sich bis 13. Mai 17 Uhr 391 Staudämme in fünf Provinzen in Gefahr. Darunter sind zwei große, 28 mittelgroße und 361 kleine Staudämme. Bis 17. Mai hat sich kein Dammbruch ereignet.
Das Unternehmen für Erschließung des Drei-Schluchten-Projekts am Jangtse gab am 13. Mai bekannt, dass laut den Ergebnissen der ersten Überprüfung das Erdbeben in Wenchuan keinen negativen Einfluss auf den Verlauf des Drei-Schluchten-Projekts und das Kraftwerk des Gezhouba-Damms ausgeübt habe. Es handle sich zwar um das stärkste Erdbeben seit der Inbetriebnahme des Drei-Schluchten-Projekts in dem Gebiet, aber die Schütterung im Gebiet des Drei-Schluchten-Stausees sei ziemlich leicht gewesen, denn einerseits liege der Stausee weit entfernt von Wenchuan, und andererseits befänden sich der Stausee und Wenchuan auf zwei verschiedenen geologischen Platten. Allerdings hätten die zuständigen Behörden die Stellen, die möglicherweise vom Erdbeben beschädigt werden könnten, bereits überprüft und Maßnahmen ergriffen, damit die Nachbeben auch keine Schäden verursachten.
Der stellvertretende Direktor der Leitungsgruppe für Erdbebenbekämpfung beim chinesischen Ministerium für Wasserwirtschaft im Katastrophengebiet und Chefingenieur des Ministeriums Liu Ning sagte am 17. Mai in einem Interview mit CCTV, sein Ministerium habe unmittelbar nach dem Beben die Stabstelle für Erdbeben-Bekämpfung gegründet und gleichzeitig etwa 200 Millionen Yuan RMB für Rettung und Konsolidierung der Wasserwirtschaftsanlagen bereitgestellt.
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