Forderung eines chinesischen „Schadenersatzes” für COVID-19 ist absurd

2020-04-07 21:49:47

Die in London ansässige britische Denkfabrik Henry Jackson Society hat vor kurzem einen Forschungsbericht veröffentlicht, in dem China vorgeworfen wird, Informationen über die COVID-19-Epidemie verheimlicht und damit die internationalen Gesundheitsregeln verletzt zu haben. China sei schuld an der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und solle Schadenersatz leisten, so der Bericht.

Diese Behauptung ist absurd, bodenlos und unmoralisch. Es wurde international allgemein anerkannt, dass China im Kampf gegen die Epidemie einen hohen Preis gezahlt und Zeit für andere Staaten gewonnen hat. Auch hat die Volksrepublik zeitnah, offen und transparent Informationen über die Epidemie veröffentlicht sowie vorbehaltlos seine Erfahrungen bei der Epidemiekontrolle mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der internationalen Gemeinschaft geteilt.

Die gesamte Menschheit ist ein Opfer des neuartigen Coronavirus. Es gibt in der Geschichte kein Beispiel dafür, dass wegen eines gesundheitlichen internationalen Notfalls Schadenersatz von einem bestimmten Staat und einer bestimmten Nation gefordert wurde. Dadurch wird Hass gegen bestimmte Völker geschürt, was zu einer historischen Tragödie führen würde.

Kerry Brown vom King‘s College London zufolge ist die Henry Jackson Society eine rechte Organisation mit konservativen Mitgliedern, die im eigenen politischen Interesse und wegen ihrer ideologischen Vorurteile jede Chance einer Attacke nutzen.

Auffällig ist jedoch, dass einige rechte britische Politiker diesen Wissenschaftlern den Rücken stärken. Ziel ist es, einen Sündenbock für das Versagen der Behörden bei der Epidemiekontrolle zu finden. So sagte der britische Kabinettsminister Michael Gove Ende März zum Beispiel, obwohl China den ersten Infektionsfall rechtzeitig gemeldet habe, gebe es in dem chinesischen Bericht keine klaren Informationen über den Umfang, den Charakter und die Infektiosität des Virus. Gove hat dabei jedoch die wichtigste Tatsache ignoriert: Eine solche wissenschaftliche Bewertung benötigt Zeit. Die britische Zeitung „The Independent” schrieb dazu, Goves Verhalten ziele darauf ab, China für den Mangel an Virus-Testkits in Großbritannien die Schuld zuzuschieben.

Es fehlt Großbritannien nicht an modernen medizinischen Technologien, aber aufgrund eines Mangels an medizinischen Ressourcen und einem Ignorieren der von China veröffentlichten Informationen wurden die britischen Optionen für Risikomanagement eingeschränkt. Im kritischen Moment des Kampfes gegen die Epidemie wird die internationale Zusammenarbeit durch die Schuldabwälzung einiger europäischer und US-amerikanischer Organisationen und Politiker schwer gestört.

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