Die Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums 2020 hat am Dienstag im schweizerischen Davos stattgefunden. Daran nahmen rund 3.000 Gäste aus 117 Ländern und Gebieten teil. Angesichts des Rezessionsrisikos der Weltwirtschaft und der zunehmenden Herausforderungen für den Multilateralismus und das Freihandelssystem standen das Schicksal und die Zukunft der Globalisierung selbstverständlich im Fokus der Diskussionen. Sicher ist, dass der geschichtliche Trend zur Wirtschaftsglobalisierung trotz Zweifel und Gegenströmungen nicht aufgehalten werden kann und auf keinen Fall in die entgegengesetzte Richtung gehen wird.
Der Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO), RobertoAzevêdo, wies neulich darauf hin, dass in den vergangenen zwei Jahren mehrere Staaten zahlreiche Handelsbeschränkungen eingeleitet hätten, sodass allein im Jahr 2019 ein globales Importvolumen in Höhe von 747 Milliarden US-Dollar betroffen gewesen sei. Azevêdo fügte hinzu, derartiger Handelsprotektionismus könne die durch die Wirtschaftsglobalisierung entstandenen Probleme nicht lösen.
Die Tatsachen haben bewiesen, dass trotz einiger Anti-Globalisierung-Fälle der wichtigste Trend der Weltwirtschaft zur intensiven Integration unverändert bleibt. Das weltweit prominente Logistikunternehmen DHL und die Stern School of Business an der New York University haben im Dezember 2019 einen DHL-Bericht über den Globalen Kommunikationsindex (GCI) veröffentlicht. Demnach gab es im Jahr 2019 zwar negative Auswirkungen durch Handelsprotektionismus, die zwischenstaatliche Kommunikation und Verbindung in der Welt war dennoch so eng wie nie zuvor. Bisher lägen keine Anzeichen vor, dass die Globalisierung sich rückläufig bewegen könne, hieß es in dem Bericht. DHL-CEO John Pearson sagte dazu, die Globalisierung habe nicht nachgelassen, sondern sich evolutionär entwickelt.
2020 ist das 50-jährige Gründungsjubiläum des Davos-Forums. Es ist nicht nur eine offene und inklusive Austausch-Plattform für die Welt, sondern auch ein Zeuge für die Entwicklung der Globalisierung. Das Motto der diesjährigen Jahrestagung lautet „Durch Zusammenschluss der globalen Kräfte für die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung“. Dies hat das eindeutige Signal gesendet, dass die Wirtschaftsglobalisierung dem Zeitgeist entspricht. Die vorwärtsschreitende Tendenz ist trotz einiger rückläufiger Wellen nicht aufzuhalten.