Kommentar: China und Indien planen Entwicklung auf strategischer Höhe

2019-10-13 11:30:15




Das zweite inoffizielle Treffen zwischen dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und dem indischen Premierminister Narendra Modi hat am Freitag und Samstag im indischen Chennai stattgefunden. Die beiden Spitzenpolitiker tauschten sich bei dem Gespräch aufrichtig und tiefgehend über die chinesisch-indischen Beziehungen sowie wichtige regionale und internationale Fragen von gemeinsamem Interesse aus. Sie einigten sich drauf, einander zu respektieren und voneinander zu lernen, um gemeinsame Entwicklung und Prosperität sowie die großartige Renaissance der chinesischen und indischen Zivilisation zu realisieren. Xi Jinping bekräftigte dabei, die bilateralen Beziehungen für dieses Jahrhundert sollten auf strategischer Höhe und mit langfristiger Perspektive geplant werden, um der Entwicklung der chinesisch-indischen Beziehungen einen starken Antrieb zu verleihen.

Xi und Modi bekräftigten ihren Konsens, dass beide Länder die Entwicklung der Gegenseite richtig betrachten und das strategische Vertrauen ständig verstärken sollten. Dies sei der Schlüssel für den Erhalt der stabilen Entwicklung der bilateralen Beziehungen. China und Indien sollten ihre Zusammenarbeit nicht durch Kontroversen stören lassen und sich gegenseitig unterstützen. Die chinesische Seite schlug vor, dass beide Länder rechtzeitig und effektiv strategischen Austausch pflegen sollten, um angemessen mit Unstimmigkeiten und sensiblen Fragen umzugehen und für beide Seiten akzeptable Lösungskonzepte für den Grenzstreit zu finden. Dadurch solle das Kooperationsniveau in den Bereichen Sicherheit und Militär erhöht werden.

Außerdem einigten sich die beiden Spitzenpolitiker darauf, dass die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen beiden Länder als wichtige Grundlage der bilateralen Beziehungen großes Potenzial habe. China sei derzeit der größte Handelspartner Indiens. Gleichzeitig sei Indien der größte Handelspartner Chinas in Südasien. Angesichts der Bedenken Indiens, dass das Handelsdefizit gegenüber China zu groß sein könnte, sprachen sich beide Spitzenpolitiker dafür aus, die Verknüpfung der Strategien für die Wirtschaftsentwicklung beider Länder durch die Etablierung eines hochrangigen Wirtschafts- und Handelsdialogmechanismus zu verstärken. Es solle außerdem über den Aufbau einer Partnerschaft im Bereich Produktion beraten werden. Indien begrüße Investitionen von mehr chinesischen Unternehmen in die Produktion Indiens.

Aus langfristiger Sicht kommt der Konsens der Ausgewogenheit und der nachhaltigen Entwicklung der Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen beiden Ländern zugute. Außerdem hat sich der kulturelle Austausch zwischen China und Indien in den vergangenen Jahren kontinuierlich lebendig entwickelt. Xi und Modi erklärten bei ihrem Gespräch, das 70-jährige Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im kommenden Jahr dazu nutzen zu wollen, um einen kulturellen Austausch in mehr Bereichen und auf höherem Niveau zu betreiben. Dialog und Austausch zwischen verschiedenen Zivilisationen sollten ermutigt und gefördert werden, um neue Errungenschaften der asiatischen Zivilisation zu schaffen.

Vor vielen Jahren wiesen einige Analytiker darauf hin, dass der gemeinsame Aufstieg Chinas und Indiens eines der wichtigsten Ereignisse in der menschlichen Geschichte des 21. Jahrhunderts sein werde. Sollten China und Indien als Nachbarländer ihre Beziehungen auf strategischer Höhe bewerten und pflegen, können sie angemessen mit ihren Kontroversen umgehen und die beste Lösung für eine gegenseitig nutzbringende Entwicklung und gemeinsamen Gewinn finden. Der Aufstieg von beiden Großstaaten wird nicht nur beiden Ländern und ihren Bevölkerungen zugutekommen, sondern auch die Prosperität und Stabilität der Region und der Welt nachdrücklich stützen.

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