​Kommentar: Handelsstreit muss auf pragmatische Weise beigelegt werden

2019-10-12 15:15:55


Eine weitere Runde der chinesisch-amerikanischen hochrangigen Handelskonsultationen ist am Freitag in Washington beendet worden. Während der zweitägigen Konsultationsrunde haben beide Seiten bei Landwirtschaft, Schutz des geistigen Eigentums, Wechselkurs, Finanzdienstleistungen, Ausbau der Handelskooperation, Technologietransfer und Disput-Schlichtung substanzielle Fortschritte erzielt. Zudem erörterten beide Seiten die Planung für darauffolgende Konsultationen und zeigten sich bereit, sich gemeinsam um die Abschließung einer endgültigen Vereinbarung zu bemühen.

Diese positiven Ergebnisse zeigen, dass China und die USA mit einer vernünftigen, pragmatischen Haltung einen Fortschritt zur Lösung des Streits gemacht haben, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Dies entspricht den Wünschen der beiden Völker und den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft.

Die Tatsache im vergangenen Jahr hat bewiesen, dass eine Erhebung zusätzlicher Strafzölle den Streit nicht lösen konnte, sondern ganz im Gegenteil beide Staaten sowie die internationale Gemeinschaft immer schwerer schädigte. Angaben vom Institute for Supply Management (ISM) zufolge ist der Ankaufmanagerindex (PMI) der amerikanischen Produktionsindustrie im September auf 47,8 gesunken, also der tiefste Wert seit dem Juni 2009, was größere Risiken für eine Rezession der US-Wirtschaft darstellt. Die neue IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hat am Mittwoch darauf hingewiesen, wie stark sich der Handelsstreit auf die Weltökonomie ausgewirkt habe. Bis 2020 könnte deswegen die globale Wirtschaft um 0,8 Prozentpunkte abnehmen. Vertreter des amerikanisch-chinesischen Handelskomitees und der amerikanischen Handelskammer meinten am gleichen Tag, amerikanische Industrielle und Kaufleute hofften auf keine Erhebung zusätzlicher Zölle. China und die USA sollten eine endgültige Lösung des Streits finden. Offenkundig sind die pragmatische Haltung und Handlungsweise beider Seiten bei dieser Konsultationsrunde, also das Streben nach Gemeinsamkeiten und die Akzeptieren von Unterschieden, ein vernünftiger Ansatz zur Vermeidung der Eskalation des Handelsstreits.

Die Geschichte ist ein Spiegel der Realität. Im Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und den USA haben beide Staaten Kooperation und Konkurrenz gepflegt. Natürlich ist es dabei auch zu Krisen gekommen. Allerdings haben sich beide Seiten dank der genannten pragmatischen, vernünftigen Vorgehensweise wieder versöhnt. Heutzutage ist es wieder von großer Bedeutung, nach Gemeinsamkeiten zu streben und Unterschiede bestehen zu lassen, um einen Fortschritt in den chinesisch-amerikanischen Handelskonsultationen zu erreichen. Je schwieriger die zukünftigen Verhandlungen verlaufen, desto mehr müssen sich beide Seiten entgegenkommen. Auf der Basis der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Respekts müssen sie sich schrittweise um eine Lösung bemühen.

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