Aussprache im Chinesischen

Aufbau des chinesischen Alphabets (pinyin)

1. Silbe

Die kleinste Einheit, die Grundheit des modernen Chinesisch ist die Silbe. Eine Silbe setzt sich aus einem konsonantischen Anlaut, einem einfachen oder zusammengesetzten Auslaut und einer Betonung zusammen. Im Allgemeinen entspricht ein chinesisches Schriftzeichen einer Silbe.

2. Konsonantischer Anlaut

Als konsonantischer Anlaut wird der Konsonant bezeichnet, mit dem eine Silbe beginnt. Im Chinesischen gibt es 23 Anfangskonsonanten, diese sind:

 b  p m  f  d  t  n  l  g  k  h  j  q  x  zh  ch  sh  r  z  c  s  y  w.

3. Einfach oder zusammengesetzte Vokale

Vokale, die nach einen konsonantischen Anlaut stehen, bezeichnet man als einfache oder zusammengesetzte Vokale. Im Chinesischen gibt es 36 Vokale. Diese sind:

 a  o  e  i  u  ü  ai   ei  ui   ao  ou   iu   ie  üe   an   en   in   un   ün   ang  eng  ing  ong  er   ia  iao   ian  iang  iong   ua   uo   uai   uan  uang  ueng   üan.

4. Ganze Silben

Einige chinesische Silben werden als Einheit gesprochen, man nennt sie "ganze Silben". Die 16 ganzen Silben lauten:

 zhi  chi  shi  ri  zi  ci  si  ye  yi  yin  ying  wu  yu  yue  yun  yuan.

5. Silben ohne Anfangskonsonanten

Einige wenige Silben haben keinen Anfangskonsonant, beispielsweise:

 ān 安 (sicher);  a 啊 (ah)

Regeln zur Lautschrift

Im Chinesischen werden den einzelnen Kombinationen aus konsonantischem Anlaut, und einzelnem oder zusammengesetztem Vokal verschiedene Töne zugeordnet. Die Schreibweise ist folgendermaßen:

1. Nach dem konsonantischen Anlaut "j, q, x" können nur die Einzelvokale oder zusammengesetzten Vokale mit "i" and "ü" am Anfang stehen. Wenn "ü" nach einem konsonantischen Anlaut steht, wird der Umlaut beim Schreiben, nicht aber beim Sprechen durch "u" ersetzt. Einige Beispiele:

 ji, qi, xi

 jia, qia, xia

 ju, qu, xu

 jue, que, xue

 jun, qun, xun

2. Steht vor dem Einzelvokal "i" und "u" (oder zusammengesetzten Vokalen mit "i" und "u" am Anfang) kein konsonantischer Anlaut, dann wird das "i" als "y", und das "u" als "w" geschrieben. Zum Beispiel:

 ia→ya   uo→wo

3. Stehen "ui, un, iu, ü" für sich, werden sie zu:

 ui→wei   un→wen   iu→you   ü→yu

4. Silbentrennungszeichen

Die Silben, die als Anfangsvokal "a, o, e" haben, werden bei der Verbindung mit anderen Silben durch ein Silbentrennungzeichen " ' " abgesetzt, um die schwer erkennbare Trennung zwischen den beiden Silben zu kennzeichnen. Zum Beispiel:

 jī'è 饥饿 (Hunger);   míng'é 名额 (zulässige Personenzahl)

 jiè 借 (etwas ausleihen);   mín'gē 民歌 (Volkslied)

Aussprache-Regeln

1. Grund Töne

Im gesprochenen Chinesisch gibt es vier Töne:

Erster Ton, hoch und auf einem Niveau bleibend

Zweiter Ton, der ansteigende Ton

Dritter Ton, der fallende und wieder ansteigende Ton

Vierter Ton, der fallende Ton

Die vier Töne werden durch die folgenden Zeichen dargestellt "ˉ, ˊ, ˇ,ˋ" und werden immer über dem Hauptvokal (Der Hauptvokal ist der Vokal einer Silbe, bei dem man den Mund am weitesten öffnen muss) geschrieben. Zum Beispiel:

 qiāng, qiáng, qiǎng, qiàng

 tuī, tuí, tuǐ, tuì

Allgemein gilt, der Vokal, der im Alphabet weiter vorne steht, ist meinst der Hauptvokal. Allerdings gibt es zu dieser Regel einige Ausnahmen. Hauptsache ist, dass man den richtigen Ton aussprechen muss, weil verschiedene Töne verschiedene Bedeutung hat.

2. Silben mit neutralem Ton

Eine Silbe mit neutralem Ton folgt immer auf eine andere betonte Silbe und wird kurz und weich ausgesprochen. Beim Schreiben wird diese Silbe einfach ohne Tonzeichen geschrieben, beispielsweise:

 hǎo ma 好吗? (Ist das in Ordnung? /Passt das?)

 bō li 玻璃 (Glass)

3. Der Ton-Wechsel

Stehen bestimmte Silben direkt hinter einander, kommt es zu Ton-Wechsel. Im folgenden zeigen wir die drei Fälle auf, in denen es zu Ton-Wechsel kommt:

 Stehen zwei Silben im dritten Ton hinter einander, wird der Ton der ersten Silbe zum zweiten Ton. Beispielsweise wird 你好 "ní hǎo" daher wie folgt betont: "ní hǎo".

 Steht eine Silbe im dritten Ton vor einer Silbe im ersten, zweiten, vierten oder neutralen Ton, dann wird der dritte Ton der ersten Silbe zu einem halben dritten Ton. Das heißt, dass man nur den fallenden Teil des Tons aussprechen muss. Beispiele:

 lǎo shī 老师 (Lehrer)

 yǔ yán 语言 (Sprache)

Im Chinesischen lösen "不" und "一"ebenfalls Tonwechsel aus. Stehen "不" oder "一" vor einer Silbe im vierten oder neutralen Ton, werden sie zum zweiten Ton "bú" und "yí". Einige Beispiele:

 bú shì 不是;   yí gè 一个

Vor dem ersten, zweiten und dritten Ton wird "不" und "一"nach wie vor als vierter Ton "bù" und "yì" gesprochen. Beispiele:

 bù shuō 不说;   bù lái 不来;   bù hǎo 不好

 yì tiān 一天;   yì nián 一年;   yì qǐ 一起

4. Verniedlichung durch anhängen von "er(-r)"

Folgt auf einen Vokal ein "er(-r)", fungiert das "er(-r)" wie eine Verniedlichungs- / Verkleinerungsendung. Im Chinesischen gibt es viele Wörter, die so gebildet werden. Einige Beispiele:

 gēr 歌儿 (Liedchen);   huār 花儿 (Blümchen)

Endet ein Vokal auf "-i" oder "-n", dann werden "-i" und "-n" in diesem Fall nicht gesprochen. Beispielsweise:

 xiǎo háir 小孩儿 (Kindchen);   wánr 玩儿 (spielen)

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