China in Wiener Museen entdecken

2022-05-18 14:10:01

Die österreichischen Kaiserfamilien pflegten eine Vorliebe für die „Chinoiserie“. Bis heute sind noch in verschiedenen Museen Wiens chinesische Spuren zu entdecken.

Schloss Schönbrunn

Chinesische Kabinette

Die beiden chinesischen Kabinette im Schloss Schönbrunn wurden um 1755/60 mit kostbarsten Objekten aus Ostasien ausgestattet und sind Zeugnis für die im frühen 18. Jahrhundert einsetzende Vorliebe und Bewunderung fernöstlicher Lackarbeiten und Seidentapeten sowie Porzellane aus China, die in zunehmenden Maße die fürstliche Wohnkultur in Europa prägten.

Die chinesischen Kabinette weisen eine weiße Wandvertäfelung mit reich vergoldeten Rocaillen auf. Zwischen den Spiegeln sind kostbare chinesische Lacktafeln verschiedener Größen und Formen eingelassen, bemalt mit Architekturen, Landschaften und Genreszenen. Aus den vergoldeten Rahmen wachsen gleichsam kleine Konsolen, auf denen Figuren, Vasen und andere Gefäße aus Porzellan stehen, deren Herkunft aus China eindeutig bestimmt werden kann.

(© Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Alexander Eugen Koller)

(© Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Alexander Eugen Koller)

(© Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Alexander Eugen Koller)

(© Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Alexander Eugen Koller)

Blauer chinesischer Salon

Der blaue chinesische Salon im Schloss Schönbrunn diente als Ratstube von Kaiser Franz I. Stephan. Die namensgebenden chinesischen Papiertapeten mit floralen Motiven auf gelbem Grund sind vermutlich bereits der ersten Ausstattung als Ratstube Franz I. zuzuordnen, ebenso wie die Nussholzvertäfelung.

Hier fanden am 11. November 1918 jene Verhandlungen statt, die zum Regierungsverzicht Kaiser Karls I., des letzten österreichischen Kaisers, führten. Am Tag darauf wurde die Republik Österreich ausgerufen und somit endete die Geschichte Schönbrunns als kaiserliche Residenz.

(© Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Alexander Eugen Koller)

Belvedere Museum Wien

Goldkabinett im unteren Belvedere

Kaiserin Maria Theresia ließ diesen Raum im Zuge von Adaptierungen zu einem Goldkabinett mit Spiegeln und Porzellan aus China umgestalten. Das Goldkabinett präsentiert sich seit 1765 in seiner jetzigen Form.

(Goldkabinett, © Unteres-Belvedere, Jonas Thiller)

(Goldkabinett, © Unteres-Belvedere, Jonas Thiller)

(Goldkabinett, © Unteres-Belvedere, Jonas Thiller)

Dame mit Fächer

Dame mit Fächer, das ein wichtiger Bestandteil der Sammlung im Belvedere Museum Wien ist, war das letzte Damenporträt der Wiener Malerikone Gustav Klimt. Das Motiv ist die Variation eines seiner Lieblingsthemen: der „schönen Wienerin“. Das verführerische Spiel der unbekannten Frau – vermutlich eine Tänzerin – wirkt selbstbewusst und souverän. Mit erhobenem Kopf, entblößter Schulter und von einem chinesischen Fächer verdeckter Brust blickt die Dame in einem chinesischen Gewand den Betrachter*innen entgegen.

(Dame mit Fächer, © Belvedere, Markus Guschelbauer )

Leopoldmuseum

Self-Portrait with Chinese Lantern Plant 1912

Das 1912 entstandene Selbstbildnis mit Lampionfrüchten zählt heute zu den bekanntesten Werken Egon Schieles und zeigt den Künstler am Höhepunkt seines Schaffens. Der Künstler zwingt sich in ein Querformat, durch welches die Haare und die Brust jäh beschnitten werden. Der Kopf ist nach rechts gewandt, der Blick jedoch in die Gegenrichtung. Dadurch entsteht eine starke Spannung im Bild, welche sich in der Umgebung fortsetzt. So scheint der Zweig mit Blättern und rot gefärbten Lampionfrüchten am linken Bildrand der Neigung des Kopfes zu folgen. Ein leichter Gegensatz zur strengen Gliederung des Hintergrundes entsteht durch die ungleiche Höhe der Schulterpartien.

(Self-Portrait with Chinese Lantern Plant 1912, © Leopoldmuseum)

Museum für angewandte Kunst

Die Asiensammlung des Wiener Museums für angewandte Kunst ist eine der bedeutendsten Sammlungen asiatischer Kunst in Europa. Kostbare chinesische Arbeiten aus unterschiedlichsten Dynastien sind in diesem Sammlungssegment vertreten.

(China, 19. Jahrhundert, Mandarin-Distinktionszeichen mit buntem Goldfasan © MAK – Museum für angewandte Kunst, Branislav Djordjevic)

(China, 19. Jahrhundert, Schale mit Bodenmarkierung der Periode Daoguang (Phönixschale), 1821/50 © MAK – Museum für angewandte Kunst, Tamara Pichler)

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