„Ever Shining Cinema“ bringt sehbehinderten Zuschauern in Tibet die Magie des Films näher

2022-05-15 17:04:42

Als der Animationsfilm „Ne Zha“ zu spielen begann, nahmen die lebhaften Erzählungen und das sagenhafte Abenteuer der mythologischen Figuren die sehbehinderten Kinobesucher sofort auf.

Dank eines öffentlichen Projekts mit dem Namen „Ever Shining Cinema“ kann der Film über den Teufel Ne Zha, der in eine liebevolle Familie hineingeboren wird und schließlich zum Helden aufsteigt, in einer Sonderschule im tibetischen Lhasa gezeigt werden. Von den 250 Schülern der Sonderschule sind 51 sehbehindert.

„Ich war ganz aufgeregt und ich liebe den Film“, sagte der sehbehinderte Schüler Lhamo Drolkar. „Das Projekt und seine barrierefreien Filme ermöglichen es uns, die Leinwand genauso zu genießen wie die normalen Kinobesucher.“

Das Projekt „Ever Shining Cinema“ wurde Ende 2017 von der Chinesischen Kommunikationsuniversität, der Beijinger Gehua CATV Network Co. Ltd. und der Oriental Jiaying Media Co. Ltd. initiiert. Im Rahmen des Projekts werden Filme mit Synchronisation gezeigt, damit den sehbehinderten Menschen die Magie des Films nähergebracht wird. Bis Ende 2021 wurden im Rahmen des Projekts 416 barrierefreie Filme und eine barrierefreie Fernsehserie produziert. Landesweit wurden 254 gemeinnützige Vorführungen abgehalten.

„Die lebendigen Charaktere in den Filmen lassen mich glauben, dass auch ich durch meine Bemühungen ein schönes Leben führen kann“, sagte Lhamo Drolkar.

„In der Zukunft werden wir mehr und bessere barrierefreie Filme nach Tibet bringen. Wir hoffen, dass das öffentliche Bewusstsein für Barrierefreiheit auf dem Dach der Welt Fuß fassen kann“, sagte Zhao Shuping, Professor der Chinesischen Kommunikationsuniversität und Leiter des Projekts.

Anfang des Monats ist der internationale Vertrag von Marrakesch in China in Kraft getreten. Sein Hauptinhalt ist die Verpflichtung der Unterzeichner, in ihren Urheberrechtsgesetzen bestimmte Beschränkungen bzw. Ausnahmebestimmungen zugunsten von Blinden, Sehbehinderten und anderen lesebehinderten Menschen vorzusehen. Damit soll erreicht werden, dass die betroffenen Personen auf einen größeren Teil von Werken in einem barrierefreien Format zugreifen können.

Experten gehen davon aus, dass damit ein größerer Raum für die Produktion und Verbreitung barrierefreier Filme und Fernsehspiele in China geschaffen wird.

Laut der zweiten nationalen Stichprobenerhebung über Behinderungen gibt es in China etwa 17,3 Millionen Menschen mit Sehbehinderungen.

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