China stellt weltweit ersten inhalativen COVID-19-Impfstoff vor

2021-11-16 09:16:36

Foto von VCG

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Der weltweit erste inhalative COVID-19-Impfstoff, der von China entwickelt und hergestellt wurde, ist vor kurzem auf der fünften Internationalen Messe für die Gesundheitsindustrie in der südchinesischen Provinz Hainan der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Untersuchungen zufolge reicht bei dem Aerosolimpfstoff ein Fünftel der Dosierung eines injizierten Impfstoffes aus, um in den Zellen eine vergleichbare Immunantwort auszulösen. Mit einer aerosolisierten Booster-Impfung nach intramuskulär erfolgter Impfung können sich unter anderem im Immunsystem ausgeprägt neutralisierende Antikörper bilden.

Der Impfstoff wurde gemeinsam von Chen Wei, Mitglied der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften und ihrem Forschungsteam von der Akademie der Militärwissenschaften sowie von CanSino Biologics, einem chinesischen Hightech-Biopharmaunternehmen, entwickelt. Derzeit liegen erste Ergebnisse der klinischen Studien der Phase 2 vor und eine Notfallzulassung ist beantragt.

Die Ergebnisse aus dem frühen Stadium der Humanstudie seien vielversprechend und unterstützen die weitere Erforschung, so CanSino Biologics. Der injizierbare COVID-19-Impfstoff des Unternehmens wurde Ende Februar von der obersten Arzneimittelbehörde Chinas unter Vorbehalt zugelassen. Die neue Version ist in Bezug auf Zusammensetzung, Verpackung und Herstellungsverfahren identisch, außer dass sie durch Inhalation verabreicht wird und eine niedrigere Dosierung enthält, etwa ein Fünftel der Injektion.

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Die Ergebnisse der beiden erfolgten klinischen Studien wurden im Mai beziehungsweise Juli in der britischen Medizinzeitschrift „The Lancet Infectious Disease“ veröffentlicht. Für die Studien wurden 130 Freiwillige im Alter von über 18 Jahren rekrutiert. Ihnen wurden fünf verschiedene Impfstoffkombinationen verabreicht, die sich in Dosierung und Verabreichungsmethode unterschieden. Die Ergebnisse zeigen, dass der inhalierte Impfstoff, das sogenannte aerosolisierte Ad5-nCoV, gut vertragen wurde und keine schwerwiegenden unerwünschten Reaktionen aufgetreten sind. Zu den häufigsten Symptomen gehörten Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen.

Der Studie zufolge war der Anteil der Teilnehmer, die über Nebenwirkungen berichteten, bei denjenigen, die eine Injektion erhielten, deutlich höher als bei den Teilnehmern der Inhalationsgruppe. In Bezug auf die Wirksamkeit hieß es, eine Dosis des Inhalationsimpfstoffes könne eine starke Immunreaktion hervorrufen und nach zwei Dosen ähnliche SARS-CoV-2-neutralisierende Antikörpertiter (Konzentrationen) erzeugen wie eine Dosis der intramuskulären Impfung. In der Studie wurden auch die Auswirkungen einer ersten Injektion und einer anschließenden Inhalation der zweiten Dosis als Auffrischungsimpfung untersucht, die ebenfalls starke Antikörperreaktionen auslöste.

Bisher haben die chinesischen Impfstoffe von Sinopharm und Sinovac eine Notfallzulassung von der Weltgesundheitsorganisation erhalten und werden weltweit eingesetzt.

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