Weltgrößtes Planetarium eröffnet bald in Shanghai

2021-07-13 08:00:00

Das Shanghai Astronomy Museum, das größte Planetarium der Welt hinsichtlich der Gebäudegröße, wird am 18. Juli eröffnet, teilte die Verwaltung des Planetariums am Montag mit.

Das Museum erstreckt sich über eine Fläche von etwa 58.600 Quadratmeter und befindet sich in der Freihandelszone Lingang der chinesischen Wirtschaftsmetropole. Das Planetarium ist eine Zweigstelle des Shanghaier Museum für Wissenschaft und Technologie.

Das Museum verfügt über ein 8K-Ultra-High-Definition-Kuppeltheater und Ausstellungsbereiche mit verschiedenen Themen. Zu sehen sind Sammlungen mit rund 70 Meteoriten, darunter solche vom Mond und Mars, sowie über 120 Sammlungen von Artefakten, darunter Originalwerke von Isaac Newton, Galileo Galilei und Johannes Kepler.

Technologien wie Datenvisualisierung, Augmented Reality, Virtuelle Realität und Biometrie wurden eingeführt, um den Besuchern durch Interaktion Wissen über Astronomie und Wissenschaft zu vermitteln.

„Früher dachten die Menschen, dass die Erde der Mittelpunkt der Welt ist, aber jetzt erkennen sie, dass die Erde nur ein Fleck des Universums ist. Früher dachten die Menschen, dass es nur eine Sonne im Universum gibt, aber in Wirklichkeit ist sie nur einer von Milliarden von Sternen.“

Diese Passage auf der Tafel in der Ausstellung „Unser Zuhause“ erzählt die Geschichte des sich verändernden Status der Erde und der Sonne in den Köpfen der Menschen. Der auffälligste Teil dieses Exponats ist ein riesiges Erdmodell. Er dreht sich langsam, so dass der Betrachter das Gefühl hat, im Weltraum zu sein und auf den blauen Planeten hinunterzuschauen.

Lin Qing, Direktor des Forschungszentrums beim Shanghaier Planetarium, sagte, das Erdmodell zeige Land und Ozeane in Bewegung und interpretiere Veränderungen der vergangenen 4,6 Milliarden Jahre. Neben dem Erdmodell befinden sich eine realistische Abbildung der Sonne und ein Modell des Mondes. Die Beziehung zwischen der Sonne, der Erde und dem Mond wird dem Publikum visuell vor Augen geführt.

Der optische Planetariums-Saal bietet Platz für bis zu 100 Zuschauer. Das Publikum kann sich auf dem Sofa zurücklehnen und den hellen Sternenhimmel auf dem riesigen Bildschirm an der Oberseite beobachten: Der Polarstern, Ursa Major und Ursa Minor ......Die Abbildungen werden von wissenschaftlichen Erklärungen begleitet, ein Indikator-Cursor und Konstellationsmuster erscheinen am simulierten Sternenhimmel, mit deren Hilfe das Publikum lernen kann, verschiedene Himmelskörper zu identifizieren. Die Milchstraße, die nachts in der Stadt selten zu sehen ist, ist im Planetarium zum Greifen nah.

Auch Einsteins Allgemeines Relativitätsprinzip wird im Planetarium auf simulierte Weise dargestellt. Das verzerrte Licht an den Wänden und auf dem Boden vermittelt einen visuellen Eindruck von der „Krümmung der Raumzeit“. „Je schwerer das Objekt hier ist, desto mehr wird das Licht verzerrt“, erklärte ein Erzähler des Museums.

In der Ausstellungshalle „Journeys of Exploration“ werden die wichtigsten Ereignisse der menschlichen Erkundung des Universums beleuchtet. „Wir haben dieses Buch bei einer Auktion in London ersteigert“, sagte Lin Qing und deutete auf die erste englische Ausgabe von Newtons berühmtem Werk „Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie“. Die englische Ausgabe dieses epochalen Werks, das die drei Gesetze der Mechanik und das Gesetz der Schwerkraft einführte, sei 1729 veröffentlicht worden und daher ein begehrtes Sammelobjekt, so Lin Qing.

Das letzte Exponat in dieser Halle ist die berühmte „pale blue dot“-Fotografie des Sonnensystems, die vom NASA-Raumschiff Voyager 1 am 14. Februar 1990 nach einem Flug von dreizehn Jahren im All aufgenommen wurde. Auf dem Foto ist die Erde lediglich 0,12 Pixel groß. Der amerikanische Astronom Carl Sagan sagte: „Alles, was wir über die Menschheit wissen, steckt in einem so unbedeutenden Punkt, einem bloßen Staubkorn, das im Sonnenlicht schwebt.“

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