Über 500 Gegenstände ausgegraben – China enthüllt neue Funde aus Sanxingdui

2021-03-23 14:24:17

An der legendären Ruinenstätte Sanxingdui im Südwestchina wurden einige neue bedeutende Entdeckungen gemacht, die helfen, die kulturellen Ursprünge der chinesischen Nation zu erhellen.

Archäologen haben in den Sanxingdui-Ruinen in der Provinz Sichuan sechs neue Opfergruben gefunden und mehr als 500 Gegenstände ausgegraben, die etwa 3.000 Jahre alt sind, teilte die Nationale Verwaltung für Kulturerbe (NCHA) in der Provinzhauptstadt Chengdu mit.

Chinesische Archäologen geben am 20. März auf einer Konferenz in Chengdu wichtige neue Entdeckungen in der Sanxingdui-Stätte bekannt. (Foto von Sanxingdui Museum)

Die sechs Opfergruben, die zwischen November 2019 und Mai 2020 entdeckt wurden, sind zwischen 3,5 und 19 Quadratmeter groß und haben eine rechteckige Form, so die NCHA. Unter ihnen wurden die Gruben Nr. 3, Nr. 4, Nr. 5 und Nr. 6 inzwischen bis zur Utensilien-Schicht ausgegraben, während die Gruben Nr. 7 und Nr. 8 noch in der Vorbereitungsphase der Ausgrabung stehen.

Zusammen bilden sie einen Bereich, in dem die Menschen der alten Shu-Zivilisation dem Himmel, der Erde und ihren Vorfahren Opfer darbrachten sowie für Wohlstand und Frieden beteten, erklärte Tang Fei, Leiter des Ausgrabungsteams in Sanxingdui und Vorsitzender des Forschungsinstituts für kulturelle Relikte und Archäologie der Provinz Sichuan

Die Entdeckungen zeigen die Einzigartigkeit der Shu-Zivilisation und die Vielfalt der chinesischen Zivilisation, sagte Ran Honglin, ein weiterer Forscher des Instituts.

Eine archäologische Ausgrabungshalle wird an der Sanxingdui-Stätte in der Stadt Guanghan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan zum Schutz errichtet. (Foto von Forschungsinstitut für kulturelle Relikte und Archäologie der Provinz Sichuan)

In diesen sechs Gruben wurden bisher über 500 wichtige Kulturrelikte ausgegraben, darunter Fragmente von Goldmasken, vogelförmiger Goldschmuck, Goldfolie, bemalte Bronzekopfporträts, riesige Bronzemasken, ein heiliger Baum aus Bronze sowie Elfenbein und Jade-Waren.

Bronzewaren und Elfenbein aus der Opfergrube Nr. 3 (Foto von Sanxingdui-Museum)

Goldwaren aus der Opfergrube Nr. 4 (Foto vom Sanxingdui-Museum)

Eine Goldmaske aus der Opfergrube Nr. 5 (Foto vom Sanxingdui-Museum)

In der Opfergrube Nr. 5 wurde eine Goldmaske ausgegraben. Die Grube ist mit einer Fläche von etwa drei Quadratmetern die kleinste, aber laut Archäologen wurden hier die meisten Gegenstände aus Gold ausgegraben.

Während der Ausgrabung haben die Archäologen alle modernen wissenschaftlichen und technologischen Mittel genutzt, indem sie eine archäologische Grabungshalle, eine integrierte Grabungsplattform und ein multifunktionales Grabungsbetriebssystem gebaut haben.

Links: Ausgrabungsarbeit im Jahr 1986 in der Sanxingdui-Stätte mit konventionellen Messungsgeräten (Foto vom Archäologen Chen De´an)

Rechts: Ausgrabungskabine im Jahr 2021 in der Sanxingdui-Stätte, wo die Archäologen mit einem von Hochtechnologie unterstützten integrierten Modus arbeiten. (Foto von Xinhua Agentur)

Mit der Unterstützung professioneller Teams aus verschiedenen Branchen und Institutionen haben die Archäologen einen integrierten Arbeitsmodus gebildet, der traditionelle Archäologie, Laborarchäologie, technologische Archäologie sowie den Schutz von Kulturrelikten miteinander verbindet. Eine solche Kombination könne ein hohes Niveau der archäologischen Arbeit sicherstellen, sagte NCHA auf der Konferenz.

„Die wichtigen Funde werden dazu beitragen, unser Verständnis für die Sanxingdui-Kultur sowie die regionale Kultur im Jangtse-Becken zu bereichern“, sagte Song Xinchao, stellvertretender Leiter des NCHA.

Das NCHA hat inzwischen die „Erforschung des Zivilisationsprozesses von Bashu in der Region Sichuan-Chongqing“ als ein Hauptprogramm des Projekts „Archäologisches China“ identifiziert, das darauf abzielt, die Entwicklung der Zivilisation in der Region und ihre Integration in die gesamte kulturelle Landschaft der pluralistischen Einheit der chinesischen Nation eingehend zu untersuchen.

Die Sanxingdui-Ruinen in der Stadt Guanghan, etwa 40 Kilometer von Sichuans Provinzhauptstadt Chengdu entfernt, gelten als eine der wichtigsten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts. Seit der ersten Entdeckung in den späten 1920er Jahren hat die Ausgrabung fast 100 Jahre gedauert. Im Jahr 1986 fanden Archäologen zwei große Opfergruben, die auf die Shang-Dynastie (1600-1046 v. Chr.) zurückgehen. Tausende von wertvollen Schätzen wurden in den beiden Gruben entdeckt und ausgegraben.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren