Heimgekehrter Hochschulabsolvent wird erfolgreicher Bauer

2021-02-04 08:00:00

Nach Abschluss seines Auslandsstudiums hat sich Ding Dan dafür entschieden, in seinem Heimatdorf Bauer zu werden. Ding hatte einen Traum, dass der hochwertige Reis, der in seiner Heimat kultiviert wurde, landesweit anerkannt und verkauft werden könnte. Ding Dan wurde im Dorf Shinao bei der Stadt Gaoan in der ostchinesischen Provinz Jiangxi geboren, wo er auch aufwuchs.

Dings scheinbar ungewöhnliche Entscheidung stieß jedoch auf heftigen Widerstand seiner Mutter Wang Xiuping, die Firmenchefin eines ländlichen Unternehmens ist und sich auf die Getreideverarbeitung spezialisiert hat. Frau Wang war zuvor zwar selbst Bäuerin, hat aber auf eigene Initiative auf die Firmengründung erfolgreich hingearbeitet. Sie konnte nicht fassen, dass ihr Sohn sich nach Abschluss seines Studiums im britischen Liverpool zurück in der Heimat mit dem Getreideanbau beschäftigen wollte. Schließlich erreichten Mutter und Sohn einen Kompromiss: Ding Dan sollte erst zwei Jahre in Shanghai arbeiten und viele Arbeitserfahrungen sammeln. Danach könnte er ins Heimatdorf zurückkehren.

Das tat er. Bei seiner ersten Arbeit dann im Heimatdorf handelte es sich nicht um eine Tätigkeit im Getreidevertrieb, sondern unmittelbar um den Anbau. Mutter Wang Xiuping erinnerte sich an den Moment, als Ding Dan nach zweijährigem Aufenthalt in Shanghai in die Heimat zurückgekehrt war: „Er sollte mit dem Reisanbau beginnen. Wenn er eine Chance auf dem Lande haben wollte, musste er sich zunächst mit der Feldarbeit vertraut machen.“

Wangs Unternehmen arbeitete seit der Gründung lediglich Aufträge ab. So hegte sie stets die Hoffnung, eine eigene Getreideanbaubasis zu errichten, um die Abhängigkeit von Bauern und Zwischenhändlern zu verringern. Ausgerechnet ihr Sohn könnte ihr in dieser Richtung helfen.

Dings erste Aufgabe bestand darin, das überschüssige Ackerland der Bauern in der Nachbarschaft in Form von Betriebsüberleitung zu übernehmen. Dazu bildete er ein eigenes Team aus mehreren seinen ehemaligen Mittelschulkameraden.

Bis zum Jahr 2018 waren zahlreiche Bauern von der Region Gaoan als Wanderarbeiter in die Städte gezogen. Sie besaßen auf dem Land noch eigene Ackerflächen, die sie jedoch meist an ihre Verwandten oder Nachbarn übertragen haben. Lange Zeit war die Übertragung jedoch kostenlos, trotzdem mussten die ländlichen Wanderarbeiter noch Agrarsteuern bezahlen. Die Bauernhaushalte konnten sich nicht um alle Feldflächen kümmern und pflanzten daher auf einigen Reisfeldern nur einmal im Jahr Reis an oder ließen sie einfach brach liegen. So ist es Ding und seinem Team vergleichsweise leicht gelungen, große Anbauflächen zu erhalten.

Der schwierige Teil der Arbeit kam jedoch noch. Ding und seinen Kommilitonen fehlte es an Anbauerfahrungen. Auf Ackerland, auf dem pro mu (ein Fünfzehntel Hektar) eigentlich 500 Kilogramm Reis geerntet werden könnte, erreichten sie nur 300 Kilogramm. Mithilfe der neuen Anbautechnik, die sie von eingeladenen Landwirtschaftsexperten gelernt hatten, gelang es Ding und seinen jungen Kollegen, innerhalb eines Jahres den Ertrag beträchtlich zu erhöhen.

Eigenen Angaben zufolge haben Ding und sein Team im vergangenen Jahr auf einer Fläche von 6.000 mu Frühreis angebaut und eine gute Ernte erzielt. Damit diente das Team als ein Vorbild für die Agrarwirtschaft in der Region Gaoan.

Nunmehr ist die Firma von Wang Xiuping in der Lage, selbst angebauten Reis zu hochwertigen Getreideprodukten zu verarbeiten. Wang rechnete damit, in diesem Jahr die derzeit vorhandene 59.000 mu große Anbaufläche noch zu verdoppeln.

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