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Liu Shengquan baut seit mehr als 38 Jahren Tee in seiner Heimatstadt an. Sein neu angelegter intelligenter Teegarten kommt ihm aber noch sehr fremd vor. Er sagt: „Es ist zu entspannt. Als ich früher Tee gepflanzt habe, musste ich ständig über den Berg ziehen und sehen, ob der Tee von Schädlingen befallen worden war. Jetzt kann ich einfach zu Hause sitzen. Wenn etwas passiert, alarmiert mich die Maschine sofort.“
Liu Shengquans intelligenter Teegarten liegt in der südostchinesischen Provinz Fujian und ist im Mai 2020 völlig mit 5G-Technik ausgestattet worden. In dem ganzen Teegarten wurden mehr als 100 Kameras installiert. „Diese Kameras sind alle durch 5G mit dem Internet verbunden und Experten können mit dem Computer oder dem Handy Schädlingsbefälle der Teebäume direkt diagnostizieren. Wir Landwirte müssen nicht mehr immer jeden einzelnen Teebaum auf dem Berg genau beobachten“, erklärt Liu.
Da die Kameras rund um die Uhr arbeiten, können Schädlinge immer sofort entdeckt werden, wodurch die Menge von Pestiziden deutlich reduziert werden konnte. Dadurch können pro Mu (666 Quadratmeter) Teeanbaufläche 300 bis 500 Yuan RMB gespart werden und gleichzeitig wird der Umweltschutz gefördert. Die moderne Technik kann aber nicht nur Schädlinge schnell finden. Sie erkennt auch den perfekten Zeitpunkt zum Gießen und Düngen. Liu Shengquan sagt: „Mit dem Handy können wir sofort sehen, wie hoch die Temperatur im Teegarten ist und wieviel Wasser wir gießen müssen. Mit einer App können wir alles von zu Hause machen, wofür wir früher den ganzen Tag gebraucht haben. Dank der Technik können wir jährlich pro Mu auch mehr als 1.000 Yuan RMB sparen, da wir jetzt keine Helfer mehr brauchen.“
Früher hätten viele junge Menschen in der Region nicht mehr als Teebauern arbeiten wollen und in den Großstädten nach Arbeitsmöglichkeiten gesucht, da der Beruf des Teebauern für sie zu anstrengend erschien, so Liu weiter. „Jetzt kommen immer mehr junge Menschen zurück in ihre Heimat und verdienen sogar mehr als in der Großstadt. Gleichzeitig können sie Zeit mit ihren Eltern oder Großeltern verbringen. Das ist wirklich gut.“