Partnerprojekt verhilft Miao-Volk zur Armutsüberwindung

2020-10-22 15:16:04

Das Dorf Longtang liegt von Bergen umgeben im Südosten der südchinesischen Provinz Guizhou und wird von der nationalen Minderheit Miao bewohnt. Dort lebten die Einwohner seit jeher unter der Armutsgrenze. Dank der Bemühungen von verschiedenen Seiten ist es dem Dorf nun aber schon im vergangenen Jahr gelungen, die Armut zu beseitigen. Vom ehemaligen Armutsdorf ist Longtang zu einer Vorbildgemeinde im Kampf gegen die Armut geworden. Zu verdanken sei die Erfolgsgeschichte in erster Linie einer staatlichen Politik, wonach großen Unternehmen in Form sogenannter Partnerprojekte bestimmten hilfsbedürftigen Dörfern zugeteilt würden, um die Armut insbesondere in bergigen Regionen gezielt zu überwinden.

Sunac China Holdings Ltd. ist das Unternehmen, das sich im Rahmen des „Partnerprojekts“ zur Armutsbekämpfung im Miao-Dorf Longtang verpflichtet hat. Dabei sollen nicht nur Menschen in Not unterstützt werden, sondern vielmehr soll Hilfe zur Selbsthilfe gefördert werden. Als erster Schritt wurden die vorhandenen Kräfte des Dorfes zur Verarbeitung der speziellen lokalen Agrarprodukte wie etwa Fischsauce, Tee und Rosenblüten, mobilisiert, während das Unternehmen Sunac für die Ausrüstung zur Verarbeitung und Transportmittel sorgte. Die Bemühungen haben sich mittlerweile schon ausgezahlt. Die verarbeiteten lokalen Spezialitäten fanden umgehend in mehreren Landesteilen Marktakzeptanz. Allein im vergangenen Jahr hat das Verarbeitungsgewerbe im Dorf Longtang eigenen Angaben zufolge einen Erlös von zwei Millionen Yuan (etwa 253.000 Euro) erzielt.

Ein weiteres Armutsbekämpfungskonzept des Partnerprojekts bezieht sich auf das örtliche Handwerk. Stickerei und Wachs-Druck zählen zum traditionellen Kunsthandwerk der Miao-Nationalität, das seit Jahrtausenden von Generation zu Generation überliefert wurde. Vor zwei Jahren wurden im Rahmen des Partnerprojekts mehrere Ateliers und Workshops gegründet. Seitdem konnten viele Miao-Mädchen und Frauen von örtlichen Handwerkern in Stickerei, Nähen und Batiken ausgebildet werden. Im April des laufenden Jahres wurde im Dorf Longtang sogar ein Atelier für immaterielles Kulturerbe gegründet.

Auch der volkstümliche Tourismus hat den Einheimischen bei der Armutsüberwindung geholfen. Die Handwerker-Ateliers und mehrere traditionelle Volksfeste ziehen seit Jahren zahlreiche Touristen an. Allmählich sind im Dorf Longtang mit den Investitionen des Unternehmens Sunac auch Restaurants für örtliche Spezialitäten und viele kleine, charmante Gasthäuser in traditionellem Stil entstanden. Sie passen sehr gut in die dörfliche Landschaft und bieten für vergleichsweise wenig Geld ausreichend Komfort.

Wen Chong, Leiter des Verwaltungskomitees des Dorfes Longtang sagte: „Die Wirtschaft unseres Dorfes hat sich Jahr für Jahr schrittweise entwickelt. Das Einkommen der Einwohner ist deutlich angestiegen. Viele junge Menschen, die zuvor als Wanderarbeiter in Großstädten tätig waren, sind mittlerweile in die Heimat zurückgekehrt, weil es hier mehr Chancen als in den Städten gibt. “

Von Longtang, nunmehr einem hervorragenden Vorbild im Kampf gegen die Armut, sind inzwischen auch positive Ausstrahlungseffekte ausgegangen. Mittlerweile konnten weitere 21 bergige Dörfer durch Partner-Hilfsprojekte aus der Armut herauskommen.

Experten gehen davon aus, dass die Erfolgsgeschichte des Dorfs Longtang zeige, dass Engagement und Solidarität der Hilfegeber ärmeren Menschen den Mut geben und die Hilfe zur Selbsthilfe in den bergigen Dörfern ermöglichen könne, um Stabilität und Wachstum nachhaltig zu fördern.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren