Maowusu: Wenn aus der Wüste eine Oase wird

2020-10-13 08:00:00

Im Jahr 1975 wurde in der Stadt Ordos ein 5.400 Hektar großes Zentrum zur Sandbekämpfung gegründet. In den vergangenen Jahrzehnten wurden dort insgesamt über 3.000 Hektar Wald aufgeforstet. Die Walddeckungsrate hat über 60 Prozent erreicht.

Yin Yuzhen stammt aus dem Kreis Jingbian in der Provinz Shaanxi. Sie heiratete ihren Mann im Dorf Jingbeitang im Jahr 1985. Damals wohnte das Ehepaar in einem Sandkeller. Yin Yuzhen wollte jedoch kein Leben im Sand führen und beschloss, Bäume in der Wüste zu pflanzen.

Anfangs wusste sie absolut nicht, wie man in der Wüste Bäume pflanzen sollte. In den vergangenen mehr als drei Jahrzehnten hat sie dennoch nie aufgehört, Bäume zu pflanzen und schuf so ein 4.000 Hektar großes grünes Reich. Sie sagt: „Die Bäume sind alle meine Kinder.“

Yin Yuzhen leitet auch die Dorfbewohner bei der Aufforstung und der Bekämpfung der Wüstenbildung an. Sie hat dabei den Kampf gegen die Wüstenbildung mit der Aufforstungs- und Zuchtindustrie in Einklang gebracht. Die Einnahmen aus der Industrie werden in den Kampf gegen die Wüstenbildung investiert. Dadurch ist eine nachhaltige und gesunde ökologische Industriekette entstanden.

Ein Drittel der Maowusu-Wüste gehört zu Yulin in der Provinz Shaanxi. Statistiken zufolge ist die Walddeckungsrate dort von 0,9 Prozent zur Zeit der Gründung der Volksrepublik China auf derzeit 33 Prozent gestiegen. Über 93 Prozent der Sandböden wurden erfolgreich reguliert.

Im Yuliner Bezirk Yuyang gibt es einen Wald mit Armands Kiefern. Die Bäume wurden 1964 aus Hulun Buir in der Inneren Mongolei eingeführt. Shi Sheqiang, Ingenieur am Institut zur Bekämpfung der Wüstenbildung an der Akademie der Forstwissenschaften Shaanxi, ist genauso alt wie der Kiefernwald. Seit seinem 18. Lebensjahr setzt er sich für die Zucht und Domestizierung von Baumsetzlingen ein. Ihm zufolge ist es ein ziemlich langer Prozess. Nach dem Abschluss von mehr als 800 Experimenten wurden über 40 Baumarten für die Aufforstung ausgewählt. Durch die Verbreitung der Technik für die Zucht von Baumsetzlingen, die Aufforstung und die genetische Verbesserung hat die Überlebensrate der Armands Kiefer 95 Prozent übertroffen.

„Wir erforschen derzeit immer mehr neue Baumarten, um einen Mischwald zur Bekämpfung der Wüstenbildung zu schaffen. Dies ist für die Bekämpfung von Schädlingen und für die Erhöhung der wirtschaftlichen Effizienz von großer Bedeutung“, sagt Shi Sheqiang.

Yang Wenbin, Wissenschaftler am Forschungsinstitut für Wüstenbildung der chinesischen Akademie der Forstwissenschaften, erklärt, das Ziel seiner Forschungsarbeit bestehe darin, die Wüste zu einer Oase zu machen und den Landwirten und Hirten ein besseres Leben zu ermöglichen.

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