Provinz Zhejiang verstärkt Denkmalschutz des Kaiserkanals

2020-10-12 08:00:00

Die ostchinesische Provinz Zhejiang wird den Großen Kanal und die Denkmalstätten in dessen Nähe verstärkt schützen. Entsprechende Vorschriften wurden unlängst vom ständigen Ausschuss des Volkskongresses der Provinz angenommen. Sie werden am 1. Januar kommenden Jahres in Kraft treten.

Beim Großen Kanal, auch Kaiserkanal genannt, handelt es sich um die längste von Menschen geschaffene Wasserstraße der Welt. Mit einer Länge von mehr als 1800 Kilometern und einer Breite von bis zu 40 Metern verband er den Norden Chinas mit dem fruchtbaren Mündungsgebiet des Jangtse. Im Jahr 2014 wurde der Große Kanal in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Der Kanal hat eine Geschichte von nahezu 1.500 Jahren und war neben der Großen Mauer ein wichtiges Projekt Chinas. Die Strecke des Kanals in der Provinz Zhejiang hat eine Länge von 327 Kilometer, wobei es insgesamt dreizehn große Kulturdenkmäler gibt.

Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere der schnellen Urbanisierung in der Region steht der Denkmalschutz des Großen Kanals unter immer größerem Druck.

Kulturexperten zufolge bestehen die Prinzipien des gegenwärtigen Denkmalschutzes darin, die „Authentizität, Vollständigkeit und Nachhaltigkeit des Großen Kanals“ aufrechtzuerhalten.

Die jüngst angenommenen Vorschriften sehen in erster Linie vor, die Bauprojekte in den Einzugsgebieten des Kanals massiv einzuschränken. Die strengen Umweltverträglichkeitsprüfungen und Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Infrastrukturen seien notwendig und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, so das Dokument.

Alle Bauprojekte, die in Einzugsgebieten des Großen Kanals stattfinden werden, sollten die Denkmalstätten und Relikte vermeiden. Die Auswirkungen der Bauarbeit auf den Großen Kanal sollten nach Kräften minimiert werden. Entsprechende Denkmalschutznormen müssten strikt eingehalten werden, um die Umwelt und das historische Antlitz der tausendjährigen Wasserstraße aufrechtzuerhalten. Konkret geht es darum, in gewissen Abschnitten das Flussbett auszubaggern und die Region entlang des Kanals verstärkt aufzuforsten. Außerdem müssen im Vorfeld aller Bauprojekte archäologische Erkundungen durchgeführt werden.

Die Schutzvorschriften sehen überdies vor, den Denkmalschutz der historischen Städte, Gemeinden und Straßen entlang des Großen Kanals zu verstärken, die immateriellen Kulturerben und sonstigen kulturhistorischen Elemente in der Region, darunter ehemalige Wohnsitze historischer Persönlichkeiten und alte Handelskammern, zu ermitteln bzw. zu bewerten. Zudem müssten in allen Denkmalschutzstätten Überwachungskameras installiert werden. Jegliche Verletzungen des Denkmalschutzes müssten nach dem Gesetz bestraft werden.

Im Zusammenhang mit dem Denkmalschutz des Großen Kanals solle demnächst ein großer Themenpark in der Region gebaut werden, hieß es im Dokument.

Die Regierung der Provinz Zhejiang strebt seit Jahrzehnten an, die lokalen kulturhistorischen Elemente wie Kaligraphie, Tee- und Seidenprodukte, Porzellan, Pinsel und Gelben Wein (Huangjiu) von Generation zu Generation weiterzugeben.

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