Armutsbekämpfung durch Photovoltaik in Qinghai

2020-09-21 14:41:09

Im Tala-Photovoltaikkraftwerk im tibetischen autonomen Bezirk Hainan in Qinghai ist eine besondere Szene zu beobachten: Unter den Photovoltaikplatten, die sich aneinander reihen und ein blaues Meer bilden, grast eine Schafsherde. Die Schafe werden deshalb Photovoltaikschafe genannt.

Vor ein paar Jahren war das Land hier bis zu 99 Prozent verwüstet: Wind und Sand hatten die lokalen Bewohner vertrieben und der Ökologie am Gelben Fluss großen Schaden zugefügt. Nach der Fertigstellung des Photovoltaik-Kraftwerkes ist die Gegend mit üppiger Vegetation bedeckt. Dorfbewohner Wang Yucheng, der zwanzig Jahre lang Schafe woanders geweidet hatte, weidet nun seine Schafherde vor der eigenen Haustür. Ende 2018 wurde das Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Gesamtinvestition von 344 Millionen Yuan in Tala fertiggestellt. Karger Sandsteinboden wurde in ein blaues Meer von Photovoltaikplatten verwandelt. Aufgrund der lokalen Boden- und Wasserbeschaffenheit wurden unter den Platten Hochplateau-Kulturen angepflanzt. Da die Photovoltaikplatten regelmäßig gewaschen werden müssen, dient das Wasser auch zur Bewässerung der Pflanzen. Und die Schafherde übernimmt die Freiwilligenarbeit des Jätens und Rasenmähens.

Das Photovoltaik-Kraftwerk hat nicht nur zu einem gesunden ökologischen Kreislauf beigetragen, sondern auch neue Wege für die Armutsbekämpfung in der Region geschaffen. Wie vereinbart gehen 60 Prozent der Einnahmen der Stromerzeugung an das Dorfkollektiv und 40 Prozent werden zur Zahlung von Löhnen für öffentliche Wohlfahrtsposten im Dorf genutzt. Bis Juli dieses Jahres wurden im Tala- Photovoltaikkraftwerk 130 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, was Einnahmen von mehr als 90 Millionen Yuan bedeutet. Jedes der 173 ärmeren Dörfer bekam im Schnitt 570.000 Yuan zugeteilt. Liu Yonglian, eine Dorfbewohnerin, arbeitet in der Dorffabrik für Lebensmittelverarbeitung. Sie erhält ihren Lohn aus Einnahmen der Photovoltaik-Stromerzeugung.

Die Dorfverwaltung und die Bewohner denken gemeinsam darüber nach, wie das Einkommen durch die Photovoltaik-Stromerzeugung besser genutzt werden kann und welche Möglichkeiten es gibt, Menschen aus der Armut zu holen. Zu den Alternativen gehören beispielsweise die Verarbeitung von Agrarprodukten, die Zuchtindustrie und der ländliche Tourismus.

Der jährliche Produktionswert der Photovoltaik-Stromerzeugung in der Provinz Qinghai wird voraussichtlich 880 Millionen Yuan erreichen.

283.000 Menschen in 77.000 ärmeren Haushalten haben sich dadurch von Armut befreit, was über die Hälfte der armen Bevölkerung in der Provinz Qinghai ausmacht.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren