Ökologischer Aufbau unterstützt Schutz von Feuchtgebieten und Armenhilfe

2020-09-15 08:00:00

Zhou Shumin hatte ursprünglich geplant, mit seiner Familie nur einen Tagesausflug in den Nationalen Feuchtgebietspark Lishui zu machen. Die reizende Landschaft des Naturparks im Südwesten der ostchinesischen Provinz Zhejiang hat die Familie jedoch dazu veranlasst, ihren Plan zu ändern und mehrere Tage dort zu bleiben.

Der Nationale Feuchtgebietspark Lishui befindet sich etwa zehn Kilometer von der Stadt Lishui entfernt. Der Oujiang, der zweitlängste Fluss der Provinz Zhejiang, fließt durch die Gegend, die von Vogelgezwitscher, dem zärtlichen Geflüster der Bäume und Wasserrauschen geprägt ist. Der Feuchtgebietspark und die umliegenden Dörfer empfangen im Durchschnitt inzwischen mehr als 700.000 Touristen im Jahr.

Vor einigen Jahren war das Antlitz von Lishui jedoch noch völlig anders. Fan Liangbang, Vertreter der Verwaltung des Feuchtgebietsparks, sagt: „Da die Region Lishui reich an Sandstein ist, ist es in dem Feuchtgebiet früher wiederholt zu übermäßiger Ausbeutung der natürlichen Ressourcen gekommen. Auch illegale Abwasserableitung durch Fabriken entlang des Oujiang-Flusses spielte eine äußerst große Rolle bei der Verschmutzung des Oujiang und dessen Umgebung.“

Im Jahr 2000 hat die lokale Regierung endlich entschlossen, Umweltverschmutzung zu verhindern und die Ökologie wiederherzustellen. Innerhalb von zwei Jahren wurden in der Region sieben Fabriken, 17 Viehzuchtbetriebe und nahezu 100 Steinbrüche geschlossen. Dadurch konnten etwa 2,8 Millionen Quadratmeter Feuchtgebiet erfolgreich saniert werden.

Zehn Jahre später lief der Bau des nationalen Feuchtgebietsparks auf Hochtouren. Seitdem werden in der Region viel mehr Bäume gepflanzt als gefällt, sodass das ökologische Gleichgewicht in Lishui optimal erhalten bleibt.

Der ökologische Aufbau hat überdies maßgeblich zur Armenhilfe in der Region beigetragen. Xikang im bergigen Landkreis Songyang war einst ein armes Dorf. Viele Dorfbewohner sehnten sich danach, dem bergigen Xikang und ihren armen Verhältnissen zu entkommen.

Seit 2013 hat sich die Situation jedoch allmählich geändert. Im Rahmen des Feuchtgebietsparks-Projekts wurden in der Region mehrere Straßen gebaut, die zahlreiche Dörfer miteinander verbinden. Außerdem sorgt das steigende Touristenaufkommen im Feuchtgebietspark für eine neue Geschäftschance in den benachbarten Dörfern: Urlaub auf dem Bauernhof. Viele Landwirte kamen daher auf die Idee, ökologischen Tourismus in ihrem Dorf zu entwickeln. Die Bemühungen der Dorfbewohner haben sich schnell ausgezahlt. Xikang ist mit seinen Brücken, Bächen, Bauernhäusern und Bäumen nun zu einem schönen Dorf geworden, in dem sich steinerne Pfade an kleinen Bächen entlangschlängeln. Viele Touristen sind außerdem von dem starken Blumenduft und dem Vogelgezwitscher begeistert.

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