Essenlieferdienste schaffen Arbeitsplätze

2020-08-14 13:18:59

Die Lieferdienste für Essenszustellung spielen heutzutage eine vitale Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen in China. Wirtschaftsexperten führen die Entwicklung in erster Linie darauf zurück, dass immer mehr junge Menschen Teilzeit-, bzw. freiere und flexiblere Arbeitsstellen bevorzugen.

Einem jüngsten Bericht zufolge haben mehr als 12.000 Universitätsstudenten während der COVID-19-Epidemie bei verschiedenen Essenlieferdiensten Teilzeitstellen angenommen. Der Bericht wurde vom Online-Essenlieferservice Ele.me und der Nachrichtenagentur Xinhua gemeinsam veröffentlicht.

Yang Boran ist ein Student an der Hankuk University of Foreign Studies in Südkorea. Während der Pandemie musste er nach China zurückkehren. In Taiyuan, seiner Heimatstadt der nordchinesischen Provinz Shanxi, arbeitet Yang vorübergehend als Zustellbote für ein dortiges Restaurant.

Als bevölkerungsreichstes Land der Welt sei sich China seit jeher der Tatsache bewusst, dass die Arbeitskräfte als ein wichtiger Faktor maßgeblich zum Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahrzehnten beigetragen hätten, meinen mehrere Wirtschaftsexperten.

Daher legt die chinesische Regierung stets großen Wert auf einen gesunden und stabilen Arbeitsmarkt, der eng mit der Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung und der gesellschaftlichen Stabilität zusammenhängt.

Der Online-Lieferdienst Ele.me und Koubei, der dem chinesischen Onlinehandels-Konzern Alibaba Group Holding Ltd untersteht, hat im Februar angekündigt, in diesem Jahr die Zahl seiner Mitarbeiter um fünfzehn Prozent zu erhöhen.

Die neu rekrutierten Mitarbeiter sollen eigenen Angaben zufolge in erster Linie in den Bereichen Produkttechnologie, Handel und Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Der Einstellungsplan ziele darauf ab, die Digitalisierung der lokalen Services voranzutreiben, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Außerdem hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge eine so genannte Job-Sharing-Plattform etabliert, um während der COVID-19-Pandemie alternative Beschäftigungsmöglichkeiten, wie etwa Lieferdienst, zu erschließen.

Die Größe des chinesischen Markts für den Online-Lieferdienst hat bis Ende vergangenen Jahres bereits die 600 Milliarden Yuan (73 Mrd. Euro) Marke übertroffen. Das sind 31 Prozent mehr als im Vorjahr, hieß es in einer jüngsten Studie der Big Data-Monitorplattform Trustdata.

Bis Ende Juni umfasste die Belegschaft des landesweit größten Online-Essenlieferdiensts Meituan Dianping 2,95 Millionen Menschen. Dies entspricht einem 16,4 prozentigen Wachstum gegenüber dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, berichtet das Unternehmen.

Nahezu 50 Prozent davon seien Zustellboten, die mit dem Elektromotorrad das bestellte Essen an Kunden liefern. Im Zeitraum von Januar bis Juni, also während der Pandemie verdienten die Zustellboten monatlich 4.000 bis 8.000 Yuan RMB (480 bis 960 Euro). Mehr als die Hälfte davon sind junge Menschen, die vorwiegend während oder nach den 1990er Jahren geboren wurden.

Viele junge Menschen begründen ihre Entscheidung, zum Teil nur in Teilzeit als Zusteller zu arbeiten, damit, dass der Sektor flexiblere Arbeitszeiten bieten und das Einkommen garantieren könne.

Zhang Ping, Direktor des Forschungsinstituts bei der Nationalen Kommission zur Förderung des Internationalen Handels, sagte: ”Die Onlineplattformen für den Essenlieferdienst haben in großem Maße zur Schaffung der Arbeitsplätze während der COVID-19-Pandemie beigetragen, vor allem in der am schwersten angeschlagenen Gastronomie-Branche.”

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