Neue Technologien helfen bei Kampf gegen Hochwasser

2020-07-13 16:35:10

Zahlreiche neue Technologien, darunter Big Data, 5G-Kommunikation und Drohnen, spielen in China heutzutage eine unentbehrliche Rolle bei der Frühwarnung und Bekämpfung von Hochwasser, von dem derzeit mehrere chinesische Provinzen betroffen sind.

Anhaltende starke Regenfälle sorgen seit Juni in mehreren Landesteilen in Nord- und Südchina für zum Teil schwerwiegende Überschwemmungen. Die Situation der diesjährigen Flutsaison ist Experten zufolge äußerst kritisch. Das chinesische Staatliche Meteorologie-Amt hat den Lokalregierungen bereits vor mehreren Wochen vorgeschlagen, konkrete Maßnahmen zur Katastrophenprävention und Folgenabschwächung auszuarbeiten.

An vorderster Front der Hochwasser-Bekämpfung steht selbstverständlich der Wetterdienst. Aufgrund der fortschreitenden Forschung haben sich Chinas kurz- und langfristige Wettervorhersagen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert – sei es hinsichtlich ihrer Schnelligkeit oder hinsichtlich der präzisen Erfassung meteorologischer Daten. Die Genauigkeit der Vorhersage von starken Regenfällen sei im vergangenen Jahr zum Beispiel auf 88 Prozent gestiegen, während die Prognose von konvektiven Extremwetterereignissen 38 Minuten im Voraus erfolgen könne, so die Meteorologen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde in den meisten Landesteilen ein komplexes System zur Überwachung der Niederschlagsverhältnisse und zur Vorhersage von Überschwemmungen eingerichtet. Allerdings gibt es immer noch tote Winkel, insbesondere in den Gebirgen. Seit Anfang Juli kommt es auch in Nord- und Nordostchina zu außergewöhnlich starken Regenfällen, die Meteorologen zufolge gerade in bergigen Regionen äußerst schnell zu Überschwemmungen der Flüsse führen können, wofür eine rechtzeitige und präzise Vorhersage noch vor ein paar Jahren unmöglich war.

Liu Zhiyu, stellvertretender Direktor des Zentrums für Hochwasser-Frühwarnung beim chinesischen Ministerium für Wasserbau, sagte vor kurzem, mehrere lokale meteorologische Behörden könnten dank dem Einsatz von vernetzten Sensoren, 5G-Kommunikation und Big Data inzwischen schnell und präzise Daten entweder aus einem automatischen Niederschlagsmessnetz oder meteorologischen Vorhersagemodellen erhalten, die die Dauer der Datenerfassung verkürzten und die Vorwarnzeit verlängern könnten. „Durch die neuen Informationstechnologien sind wir mittlerweile in der Lage, innerhalb von 15 Minuten alle Daten der mehr als 120.000 Messstationen in allen Landesteilen zu sammeln, einschließlich der Daten von mittelgroßen und kleinen Flüssen“, so Liu weiter.

Seit Anfang Juli befindet sich auch der Gelbe Fluss, der zweilängste Fluss Chinas, in seiner Flutsaison. Zeitgleich kommt ein neues Überwachungssystem namens „Intelligenter Gelber Fluss“ zum Einsatz. Dabei handelt es sich Experten zufolge um ein 5G-basiertes dreidimensionales Frühwarnsystem. Neben den insgesamt 346 großen Messstationen enlang des Flusses, die in Form von Livestreams den Wasserpegel aller Flussabschnitte rund um die Uhr überwachen, übertragen Fernerkundungssatelliten und Drohnen außerdem präzise Daten in Echtzeit an den nationalen Krisenstab.

Liu Zhiyu sagt, ein flächendeckender Einsatz von Drohnen könne maßgeblich zur Katastrophenprävention und Folgenabschwächung beitragen. Mithilfe der Drohnen könnten Bilder und Videos schnell aus unterschiedlichen Positionen aufgenommen und der Einsatzleitung zur Verfügung gestellt werden, da sie schnell, wetterfest und frei von allen geologischen Hindernissen seien

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