Es werde Licht! – Die letzte Gemeinde in Xinjiang ist ans Stromnetz angeschlossen

2020-07-05 09:00:56

Seit dem 29. Juni wird Datong, die letzte Gemeinde in Xinjiang, die nicht ans Stromnetz angeschlossen war, mit stabilem Strom versorgt. Die Stromprobleme der Bevölkerung Xinjiangs sind damit nun endgültig Geschichte...

Die Gemeinde Datong befindet sich im Hinterland der Pamir-Hochebene und ist von mehreren Bergen umgegeben. 1986 gruben die Einwohner unter harten Bedingungen einen Wasserkanal und bauten ein kleines Wasserkraftwerk. Auf diese Weise leuchteten zum ersten Mal elektrische Lampen in der rückständigen Gemeinde. Und bis vor kurzem erhielten die Menschen in Datong ihren Strom nur von diesem instabilen Kleinwasserkraftwerk und einigen Photovoltaikanlagen.

Seit 2007 ist Amirjan Alim für die Pflege des Kleinwasserkraftwerks zuständig. Ihm zufolge betrug die Leistung des Generators nur 40 Kilowatt, was den Strom von gerade einmal 130 Menschen in der Nähe der Gemeindeverwaltung decken konnte. Noch dazu war die Stromversorgung extrem instabil. Der Wasserkanal hatte eine Länge von über 900 Metern und es gab Vieles, was den normalen Betrieb des Kraftwerks unterbrechen konnte: gefallene Blätter, durch Hochwasser im Gebirge herabgefallene Steine oder auch einfach gefrorenes Kanalwasser. Und auch die in den vergangenen zwei Jahren geförderte Photovoltaik-Stromanlagen waren instabil.

Mit der erfolgreichen Übertragung von Strom aus dem 35-Kilowatt-Umspannwerk in Datong am 29. Juni sind die Stromprobleme der Bevölkerung nun aber offiziell Geschichte.

Amirjan reinigt seinen lange nicht mehr genutzten Kühlschrank und macht ihn wieder an. Er sagt: „Früher war die Spannung instabil, was oft zu großen Schäden an Elektrogeräten geführt hat. Die Lebensmittel im Kühlschrank verdarben dadurch auch leicht. Nun können wir den Kühlschrank endlich wieder benutzen.“

Durch den stabilen Strom können auch die lange ungenutzten Anlagen im Gemeindekrankenhaus endlich wieder genutzt werden. Die Einwohner müssen nun nicht mehr in anderen Gemeinden zum Arzt gehen, die über 80 Kilometer entfernt sind.

Neben einem bequemeren Leben bringt der Anschluss ans Stromnetz den Bewohnern von Datong auch mehr Arbeitsmöglichkeiten. Die Gemeinde produziert hochwertige Aprikosen. Natürlich getrocknete Aprikosen haben aber oft eine dunkle Farbe und sind nur schwerverkäuflich. Amirjan erklärt: „Nächstes Jahr wird es besser. Die Regierung wird einen Trockenraum für Aprikosen bauen. Die im professionellen Trockenraum getrockneten Aprikosen haben eine schönere Farbe und verkaufen sich gut.“ Darüber hinaus können auch die Jademinen in Datong nun ein höheres Einkommen verzeichnen. Mit Elektrizität kann die Jade bearbeitet werden, was nicht nur den Preis erhöht, sondern auch neue Arbeitsplätze schafft.

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