​Xinjiang: Tschüss, bitteres Wasser!

2020-06-26 15:21:10

In diesem Sommer wurden die 15.300 Menschen im Kreis Gashi des chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang erstmals mit Leitungswasser versorgt. Dies markiert eine neue Ära. Denn nun haben Menschen in Xinjiang, dem größten Trockengebiet Chinas, endlich alle Zugang zu sauberem Wasser ...

Das Tarim-Becken im chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang befindet sich zwischen Wüsten und Bergen. Wegen der lang andauernden Trockenheit war es für die Bewohner im Tarim-Becken seit Tausenden von Jahren schwierig, sauberes Wasser zu finden. 

Um am Rande der Wüste überleben zu können, haben die Menschen in Xinjiang zahlreiche Wasserspeichergruben gegraben und Kanalwasser oder Eis- und Schneeschmelzwasser darin eingeführt. Diese Wasserspeichergruben nannten die Einheimischen „Laoba“. Das Wasser in „Laoba“ war bitter und salzig und wurde oft von Menschen und Tieren gemeinsam getrunken. Der Gehalt an Fluor und Arsen des Wassers lag auch oft über dem Standard, was zu vielen Arten von wasserinduzierten Krankheiten führte.

Das Dorf Buzak befindet sich im Landkreis Hotan in Xinjiang. Im Oktober 1994 startete von hier aus das groß angelegte Wasserverbesserungsprojekt für Landwirtschafts- und Weidengebiete in Xinjiang. Mit dem Bohren des ersten Tiefwasserbrunnens im Dorf Buzak hat Xinjiang die Geschichte des Trinkens von „Laoba-Wasser“ innerhalb von drei Jahren beendet.

Bis 2004 lösten Wasserwerke gemeinsam mit Brunnen in Xinjiang das Trinkwasserproblem von 9,54 Millionen Menschen. Die Inzidenz von durch Wasser übertragenen Infektionskrankheiten und endemischen Krankheiten sank erheblich. Die Gesundheit der Landwirte und Hirten verbesserte sich deutlich.

Nachdem die grundlegenden Trinkwasserbedürfnisse in den meisten Landwirtschafts- und Weidengebieten befriedigt wurden, hat sich der Schwerpunkt des Wasserverbesserungsprojekts in Xinjiang auf die „Wassersicherheit“ verlagert. Im Jahr 2016 löste die fortschrittliche Nanofiltrationsmembranstechnik das Problem des hohen Salzgehalts im Wasser vollständig.

In einem Dorf im Kreis Moyu in Xinjiang, das am spätesten mit Leitungswasser versorgt wurde, erinnerte sich der über 70-jährige Immin Tulson daran, dass er drei Arten von Wasser getrunken hatte: 40 Jahre „Laoba-Wasser“, 20 Jahre Brunnenwasser und nun Leitungswasser. „Diese Wasser hatten drei Geschmäcker“, sagte er, „bitter, salzig und süß“.

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