Hightechfirmen sehen große Wachstumschance in neuen Infrastrukturvorhaben

2020-06-19 14:27:59


Mehrere ausländische Technologiekonzerne haben sich bereit erklärt, aktiv am Aufbau einer technologiebasierten neuen Infrastruktur in China teilzunehmen. Eigenen Angaben zufolge sehen sie in der landesweit flächendeckenden Entwicklung eine große Nachfrage nach modernen Produkten und Dienstleistungen, vor allem in den Bereichen Cloud Computing, 5G und Künstliche Intelligenz.

Mark Gibbs, Präsident von SAP China, sagte, die Initiative für eine neue Infrastruktur deute auf Chinas Weitsicht und den starken Willen hin, den üblichen Markverhältnissen voraus zu investieren.
„Im Vergleich zum traditionellen Infrastrukturaufbau ist das neue Infrastrukturprogramm vorwiegend von Technologie geprägt. Zum Beispiel 5G-Kommunikation, die die Verbindung zwischen Menschen aus aller Welt revolutionieren wird“, so Gibbs weiter.

Aus Sicht des deutschen Software- und Cloud-Service-Anbieters gibt es in China vor allem in Zeiten der COVID-19-Pandemie einen wachsenden Bedarf an Cloud-Computing-Lösungen. „Gerade in Krisenzeiten sollten Unternehmen durch neuartige technologische Anwendungen ihre Kundenorientierung und Anpassungsfähigkeit verbessern, um ihre Position auf dem anspruchsvollen Markt zu festigen”, sagte Gibbs.

Wu Hao, Direktor der Abteilung für Hightech-Industrie bei der chinesischen Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, sagte vor kurzem vor der Presse, während die herkömmliche Infrastruktur in erster Linie den Bau von Schienen- und Straßenverkehr, Flug- und Seehäfen sowie die Energieversogung umfasse, konzentriere sich die neue Infrastruktur eher auf digitale Transformation, intelligente Systeme und mit neuen Energien betriebene Fahrzeuge.
„Die neue Infrastruktur wird vielmehr von technologischen Innovationen angetrieben und hängt überwiegend von hoch effektiven Datennetzwerken ab, beispielsweise der 5G-Telekommunikation”, so Wu.

Yang Xu, Präsdient der China-Zweigstelle des US-Halbleiterherstellers Intel, sagte, er glaube, die bereits eingeleitete neue Infrastruktur werde die industrielle Umstrukturierung des Landes, den Übergang von der Massenproduktion zu Mehrwertdiensten, beschleunigen.

„Intel verfolgt eine konsequente und langfristige Strategie auf dem chinesischen Markt. Wir werden uns mit unseren chinesischen Partnern gemeinsam entwickeln“, erklärte Yang. Neben technologischen Innovationen seien industrielle Kooperation und Synergie zwischen in- und ausländischen Hightechfirmen ebenfalls unentbehrlich für das ambitionierte Investitionsvorhaben.

Yang zufolge haben Intels Chip-Fabriken in Dalian in der nordostchinesischen Provinz Liaoning und in Chengdu in der südwestchinesischen Provinz Sichuan während der COVID-19-Pandemie ihre Produktion keinen einzigen Tag eingestellt.

Alain Crozier, Präsident und CEO von Microsoft China, sagte, die COVID-19-Pandemie habe sich zwar in gewissem Maße auf die Strategie des Konzerns in China ausgewirkt, dennoch sei Microsoft nach wie vor von den Wachstumschancen auf dem chinesischen Markt überzeugt, vor allem nach der Bekanntgabe des neuen Infrastrukturprogramms.

Es gebe außerdem eine dringende Nachfrage nach technologischen Lösungen für Telearbeit und Online-Unterricht in fast allen chinesischen Provinzen während der COVID-19-Pandemie. „China ist derzeit offensichtlich weltweit führend bei der Umgestaltung moderner Arbeitsplätze, was Unternehmen in anderen Ländern wertvolle Anhaltspunkte für den Kampf gegen die Pandemie liefert”, so Crozier.

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