Drei chinesische Wissenschaftler gewinnen World Space Award für Mondmission

2020-06-15 09:59:02

 

Drei chinesische Raumfahrtwissenschaftler der nationalen Mondforschungsmission „Chang'e-4“ haben nach Angaben der chinesischen Raumfahrtbehörde den World Space Award erhalten, die höchste Auszeichnung der International Astronautical Federation (IAF).

Das Zentrum für Mondforschungs- und Raumfahrtprogramme unter der chinesischen Nationalen Raumfahrtverwaltung erklärte, die IAF habe nach zwei Abstimmungsrunden beschlossen, den World Space Award 2020 an Wu Weiren, Chefdesigner der chinesischen „Chang'e“-Mondprogramme und Akademiker der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften, Yu Dengyun, stellvertretender Chefkonstrukteur der „Chang'e“-Programme und stellvertretender Direktor für Wissenschaft und Technologie der China Aerospace Science and Technology Corporation (CAST) und Sun Zezhou, Chefkonstrukteur der Sonde „Chang'e-4“ und leitender Forscher der Chinesischen Akademie für Raumfahrttechnik, zu vergeben.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der IAF, dass sie die Auszeichnung an chinesische Wissenschaftler verliehen hat.

Der IAF zufolge wird der World Space Award für einen herausragenden Beitrag oder Beiträge von außergewöhnlicher Bedeutung für den weltweiten Fortschritt in der Raumfahrt in den Bereichen Weltraumwissenschaft, Weltraumtechnologie, Weltraummedizin, Weltraumrecht oder Weltraummanagement vergeben.

Der Preis wird einmal pro Jahr und nur dann verliehen, wenn Nominierungen für herausragende Verdienste von Weltrang vorliegen. Er werde vorzugsweise an eine einzelne Person vergeben, könne aber auch an zwei oder mehr Personen verliehen werden, wenn der Beitrag eine gemeinsame Anstrengung enthalte, so die IAF.

Die Mondsonde „Chang'e-4“, die aus einem unbeweglichen Lander und dem Rover „Yutu-2“ besteht, wurde im Dezember 2018 mit einer Rakete vom Typ „Langer Marsch 3B“ vom Xichang Satelliten-Startzentrum in der Provinz Sichuan ins All geschickt. Es handelte sich um die vierte Monderkundung Chinas und die weltweit erste Expedition auf die Rückseite des Mondes.

Die Sonde machte am 3. Januar 2019 eine weiche Landung auf der Mondrückseite und setzte dann „Yutu-2“ frei, um den Landeplatz im Südpol-Aitken-Becken, dem größten und tiefsten bekannten Becken im Sonnensystem, zu durchstreifen und zu vermessen. Derzeit befinden sich der Lander und der Rover in ihrer 18. Mondnacht-Pause. „Yutu-2“ hat fast 448 Meter auf der Mondoberfläche zurückgelegt.

Zu den wissenschaftlichen Aufgaben der „Chang'e-4“-Mission gehören unter anderem niederfrequente radioastronomische Beobachtung sowie die Vermessung des Geländes und der Landformen rund um den Landeplatz. Da vor „Chang'e-4“ noch nie eine Sonde auf der Rückseite des Mondes gelandet war, sind alle während der Mission gewonnenen Informationen für die Welt neu.

Die nächste chinesische Mondsonde, „Chang'e-5“, wird mit etwa 8,2 Tonnen die größte und schwerste Mondsonde sein, die China je gebaut hat. Sie wird aus vier Komponenten bestehen: Orbiter, Lander, Aufsteiger und Rückkehrmodul.

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