China veröffentlicht Masterplan für Freihandelshafen Hainan

2020-06-03 14:45:39

Der Plan, der gemeinsam vom Zentralkomitee der KP Chinas und dem Staatsrat veröffentlicht wurde, sieht vor, bis 2025 in Hainan ein Freihandelshafen im Großen und Ganzen zu etablieren und ihn bis 2035 zur Reife zu bringen. Gemäß dem Plan soll Hainan, Chinas größte Sonderwirtschaftszone, die Frontlinie für Chinas Integration ins globale Wirtschaftssystem sein.

Es ist eine strategische Entscheidung Chinas angesichts der nationalen und internationalen Lage. Denn die Welt steht vor einer neuen Runde großer Entwicklungen, Veränderungen und Anpassungen, wobei Protektionismus und Unilateralismus auf dem Vormarsch sind und die wirtschaftliche Globalisierung mit einem großen Gegenwind konfrontiert ist.

Der Bau des Freihandelshafens Hainan ist von entscheidender Bedeutung für das Streben nach einer offenen Wirtschaft, für die Vertiefung marktorientierter Reformen und für die Verbesserung des Geschäftsumfelds. Gleichzeitig handelt es sich um eine strategische Entscheidung für die Förderung einer qualitativ hochwertigen Entwicklung und konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der wirtschaftlichen Globalisierung und zum Aufbau einer Gemeinschaft mit geteilter Zukunft für die Menschheit.

China will den Plan schrittweise vorantreiben. Hainan soll mehr Autonomie bei Reformen erhalten und ermutigt werden, sowohl die Gesetze als auch das Regulierungssystem flexibler und effizienter zu gestalten, um institutionelle Hindernisse zu beseitigen, die den Fluss der Produktionsfaktoren beeinträchtigen.

Der Bau des Freihandelshafens wird die nationalen strategischen Ziele bezüglich institutioneller Innovation, Wachstumsimpulsen und der Vertiefung der Öffnung unterstützen. Hainan wird den Austausch und die Zusammenarbeit mit südostasiatischen Ländern verbessern und eine gemeinsame Entwicklung mit der Greater Bay Area Guangdong-Hongkong-Macao vorantreiben.

Der Masterplan sieht außerdem vor, Chancen in der technologischen und industriellen Revolution zu nutzen, wobei der Schwerpunkt auf Tourismus, moderne Dienstleistungen und High-Tech-Industrien gelegt werden soll, um neue Wettbewerbsvorteile für die Inselprovinz zu schaffen.

Die Regeln und Vorschriften sollten an internationale Normen angepasst werden, und es solle ein System zur Risikoprävention und -kontrolle etabliert werden, heißt es in dem Plan.

Der Freihandelshafen konzentriert sich auf die Liberalisierung und Erleichterung von Handel und Investitionen und wird ein modernes Industriesystem einführen, das einen reibungslosen Fluss der wichtigsten Produktionsfaktoren ermöglichen soll. Unterstützt wird dies durch maßgeschneiderte Steuermechanismen, eine effiziente soziale Governance und die Rechtsstaatlichkeit.

Um den freien Handelsfluss zu ermöglichen, wird die Inselprovinz Maßnahmen ergreifen, die sich auf Nulltarife für den Warenhandel konzentrieren und den Dienstleistern sowohl den Zugang als auch den Geschäftsbetrieb erleichtern.

Der Markteintritt wird für Investoren in ein offenes, transparentes und vorhersehbares Umfeld mit verstärktem Schutz des geistigen Eigentumsrechts und fairer Wettbewerbsbedingungen ausgeweitet.

Der grenzüberschreitende Mittelfluss wird sichergestellt, unter anderem durch die weitere Öffnung des Finanzsektors. Die Logistik wird durch den Bau von Schifffahrtszentren im neuen internationalen Land-See-Handelskorridor optimiert. Dabei sollten die Luftraumkontrolle über den Freihandelshafen gelockert und mehr Flüge und Flugrouten angeboten werden.

Bei der Gewährleistung der Datensicherheit wird China die Öffnung im Datenbereich erweitern, das institutionelle Design innovieren und die Digitalwirtschaft im Freihandelshafen fördern.

In dem Dokument wird der Bau eines international wettbewerbsfähigen Steuersystems hervorgehoben, das für den hochrangigen Freihandelshafen geeignet sein sollte. Dabei soll das Prinzip der Nulltarife, der niedrigen Steuersätze, des vereinfachten Steuersystems und der Rechtsstaatlichkeit eingehalten werden.

Es sollten überdies Anstrengungen unternommen werden, um die Reform von Regierungsinstitutionen und die Transformation der Regierungsfunktionen voranzutreiben, heißt es in dem Dokument.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren