Nahezu 60 Prozent von Chinas BIP-Wachstum durch Wissenschaft und Technik

2020-05-21 16:55:54

Der wissenschaftlich-technologische Fortschritt hat 59,5 Prozent des chinesischen Wirtschaftswachstums ausgemacht. Dies teilte Wang Zhigang, der chinesische Minister für Wissenschaft und Technologie, unlängst in Beijing mit.

Allein die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen 2019 demnach 2,17 Billionen Yuan RMB (257 Milliarden Euro), 2,19 Prozent des Bruttoinlandprodukts der Volksrepublik. Als aufstrebendes Erfinderland sei China hinsichtlich der Zahl der eingereichten Patentanmeldungen auch im vergangenen Jahr weiterhin weltweit führend gewesen, so der chinesische Forschungsminister weiter.

Dem globalen Innovations-Index zufolge belegte China im vergangenen Jahr den 14. Platz auf der Weltrangliste für Innovationen.

Wang Zhigang sagte, China werde sich in den kommenden fünf Jahren durch die Ausbildung von Fachkräften und weitere Fördermaßnahmen weiter darum bemühen, ein innovatives Land zu werden. Bei der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Enwicklung in der Volksrepublik sollten Wissenschaft und Technik eine tragende Rolle spielen.

Als Beispiele der gegenwärtig hervorragenden Technologiegebiete Chinas nannte Wang in erster Linie Hochgeschwindigkeitszüge, 5G-Telekommunikation und neue Energie. In Hinblick auf die Grundlagenforschung sei die Volkrepublik aber nach wie vor mangelhaft, räumte der Forschungsminister ein: „Grundlagenforschung ist sozusagen der Hauptschalter für wissenschaftliche Innovationen und braucht daher auch in Zukunft mehr Unterstützung und Planung des Staates.“

Angaben des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie zufolge ist das Forschungs- und Entwicklungsbudget für Grundlagenforschung im vergangenen Jahr gegenüber 2018 um zehn Prozent erhöht worden.

Wang erklärt, ein solides Fundament der Grundlagenforschung bestehe in erster Linie darin, die richtigen wissenschaftlichen Fragen zu stellen. „Wenn man eine gute Forschungsfrage finden kann, erkennt man umgehend eine klare Richtung und entsprechende wissenschaftliche Werte des Forschungsprojekts. Dann ist die Hälfte der Forschungsarbeit bereits fertig. Das ist aber eine sehr schwierige Aufgabe. Wir müssen den Dialog mit Wissenschaftlern und der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft daher pflegen und verstärken.“

China werde seine Forschungskapazitäten in grundlegenden Feldern wie Mathematik und Physik verbessern, da ausgerechnet jene Bereiche für Hightech-Innovationen etwa in der Künstlichen Intelligenz und Big Data ausschlaggebend seien, so der Minister weiter.

Auch die Erschließung von mehreren Finanzierungsquellen für die Grundlagenforschung ist Wang zufolge eine Priorität der künftigen Arbeit des Ministeriums. Die chinesische Regierung werde Unternehmen und die Gesellschaft ermutigen, mehr in die wissenschaftliche Forschung zu investieren, so der Minister. Zugleich solle man Wissenschaftler ermutigen, ihre Forschungsgebiete frei zu wählen, ohne sich über die Anwendung und Kommerzialisierung ihrer Forschungsergebnisse Gedanken zu machen.

China werde die internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik außerdem ungeachtet der globalen politischen Situation ausbauen, in der Hoffnung, die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten aller Länder zu erhöhen, um dem Wohergehen der gesamten Menschheit zu dienen, so der chinesische Forschungsminister.

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