Die Beschäftigung steht immer im Fokus der einmal im Jahr stattfindenden Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses (NVK) und Jahrestagung des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV), die Tagungen der obersten Gesetzgebungs- und Beratungsorgane Chinas. Normalerweise finden diese „zwei Tagungen“ Anfang März statt, wegen der COVID-19-Epidemie wurden sie in diesem Jahr jedoch auf Ende Mai verschoben. Im Vorfeld der diesjährigen Tagungen hat WeChat, Chinas populärste multifunktionale Sozialmedien-Plattform, ihren eigenen Beschäftigungsbericht veröffentlicht. Die chinesische Entsprechung des Instant-Messaging-Dienstes WhatsApp hat demnach allein im vergangenen Jahr 29,63 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Davon wurden dem Bericht zufolge 26,1 Millionen neue Jobs direkt von der Social Media Plattform geschaffen. Das sind 16 Prozent mehr als 2018.

Der umfangreiche Beschäftigungsbericht wurde von WeChat zusammen mit der Chinesischen Akademie für Informations- und Kommunikationstechnologie verfasst.

WeChat ist längst keine reine Messenger-App mehr, um mit Freunden, Familie oder Arbeitskollegen zu chatten und Fotos, Videos oder Audio-Nachrichten zu versenden. Der Dienst bietet inzwischen zum Beispiel die Möglichkeit, ein Taxi zu rufen, Essen zu bestellen, Termine beim Arzt zu vereinbaren und sogar das Visum für eine Auslandsreise zu beantragen. Das inzwischen am meisten genutzte Herzstück von WeChat ist dabei seine mobile Bezahlfunktion „WeChat Pay“, die mittlerweile in allen Landesteilen und auch einigen anderen Ländern als Zahlungsmethode akzeptiert wird. All diese mobilen Funktionen schaffen Branchenkennern zufolge Arbeitsplätze hinsichtlich der Entwicklung neuer technologischer Anwendungen, des Betriebs der entsprechenden Dienstleistungen und der Kontrolle digitaler Inhalte in den sozialen Netzwerken.

Der WeChat-Beschäftigungsbericht geht davon aus, dass immer mehr chinesische Arbeitssuchende von den flexiblen Angeboten, den unterschiedlichen Kanälen und insbesondere von der vergleichsweise niedrigen Schwelle, die sich aus dem breiten Spektrum der verfügbaren Arbeitsmöglichkeiten von WeChat ergibt, profitieren.

Durch den starken Fokus auf die Hunderttausende Mini-Anwendungen, die bislang bereits integriert wurden, ist WeChat dem Bericht zufolge zu einem aktiven Player bei der Schaffung von Arbeitsplätzen geworden. Allein die Mini-Anwendungen boten im vergangenen Jahr 5,36 Millionen Arbeitsstellen. Das sind 195 Prozent mehr als im Jahr 2018.

In diesem Zusammenhang verwies der Bericht vor allem auf die 597.000 neuen Jobs, die von 11,1 Prozent der Mini-Anwendungsentwickler und 14,5 Prozent der relevanten WeChat-Serviceanbieter geschaffen wurden und während der COVID-19-Pandemie das Online-Geschäft beträchtlich angekurbelt haben.

Zu den Gruppen, die direkt von der Arbeitsplatzbeschaffung von WeChat profitierten, gehörten vor allem junge Menschen und Hochschulabsolventen, so der Bericht weiter.