Künstliche Intelligenz läuft in China auf Hochtouren

2020-05-11 14:39:29

Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) läuft derzeit in China auf Hochtouren. Ein wichtiger Anstoß dabei war Experten zufolge ausgerechnet die laufende COVID-19-Pandemie. Schließlich verbreitete sich die Pandemie äußerst schnell und sie würde zweifelsohne das Gesundheitssystem überfordern, wenn man sich nicht auf die Technologien der Künstlichen Intelligenz stützen könnte.

Durch die gegenwärtigen breiten Anwendungsmöglichkeiten ermutigt, habe die chinesische Regierung nunmehr beschlossen, den Aufbau der innovativen Pilotzonen für die Künstliche Intelligenz auf lokaler Ebene zu fördern, teilte ein Vertreter der Behörden mit.

Li Meng, der stellvertretende Minister für Wissenschaft und Technologie, sagte am Samstag auf einer Pressekonferenz in Beijing, ein entsprechender Plan sei bereits im vergangenen Jahr ausgearbeitet worden. Ziel sei, das Potenzial in allen Landesteilen zu entfalten.Nach seinen Angaben wird China die Errichtung der Forschungs- und Entwicklungszentren für Künstliche Intelligenz beschleunigen. Allein im vergangenen Jahr wurden landesweit 33 KI-Projekte in Gang gesetzt und fünfzehn Open-Source-Plattformen etabliert.

Innovative Pilotzonen existieren jedoch bei weitem nicht nur in großen Metropolen wie Beijing und Shanghai. Vor kurzem wurde beispielsweise in Deqing in der ostchinesischen Provinz Zhejiang eine KI-Entwicklungszone auf Landkreis-Ebene eröffnet.Zu den dortigen Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem das autonome Fahren, die intelligente Landwirtschaft und die KI-basierte administrative Verwaltung. Neben der Erforschung der KI-Infrastruktur strebe man es derzeit erstaunlicherweise in der KI-Zone im Landkreis Deqing sogar ansatzweise an, die ethischen Normen bei der Anwendung der Künstlichen Intelligenz zu erarbeiten.

Vize-Forschungsminister Li verwies in diesem Zusammenhang überdies auf die institutionellen Bemühungen um eine beschleunigte Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. So hätten zahlreiche Elite-Universitäten, Forschungsinstitute und Unternehmen unlängst in Beijing ein neuartiges KI-Forschungs- und Entwicklungszentrum gemeinsam finanziert. Ziel sei es, talentierte Fachkräfte aus aller Welt anzuziehen und KI-Innovationen beschleunigt voranzutreiben.

Vor der Presse schätzte der Vizeminister überdies die einzigartige Rolle der verschiedenartigen KI-Technologien im Kampf gegen die COVID-19-Epidemie hoch ein. Vom Stations- und Pflegemanagement in Krankenhäusern und Quarantänestationen, über die epidemiologische Untersuchung und das Drogenscreening bis hin zur CT-Diagnose, konnte sich eine Vielzahl von KI-Technologien in der klinischen Praxis als effektiv erweisen, so der Vizeminister.

Besonders erwähnenswert sei zudem der KI-Einsatz in der sozialen Verwaltung. Dazu gehörten unter anderem die Epidemie-Kontrolle, die Risiko-Analyse und die Frühwarnung, sagte Li.Ferner kündigte der Vizeminister an, dass China auch in der Zukunft der Aus- und Heranbildung der KI-Fachkräfte große Bedeutung beimessen werde. Lehrpläne für die Künstliche Intelligenz sollen umgehend erarbeitet werden. Entsprechende Ausbildungsprogramme würden alle Bereiche der Grundschulbildung, sowie Berufs- und Hochschulbildung abdecken, so der Vizeminister.

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