Aus der Wüste eine Oase machen – Tang Ximings Kampf gegen Wüstenbildung in Ningxia

2020-04-23 10:55:41

Die Stadt Zhongwei befindet sich im Autonomen Gebiet der Hui-Ethnie Ningxia in Nordwestchina; und liegt nahe der viertgrößten Wüste Chinas, der Tengger-Wüste. Sie erstreckt sich über die Innere Mongolei, Teile von Ningxia und die nordwestchinesische Provinz Gansu. Wegen nachteiliger geographischer Lage und fragiler ökologischer Bedingungen müssen die Bewohner in Zhongwei seit Generationen gegen die Desertifikation und Bodendegradation kämpfen. Dies alles begann in den 1950er-Jahren, als die Wüste noch fünf Kilometer von der Stadt entfernt lag. Damals reichte eine leichte Brise, um den Sand in die Wohnungen der Einwohner zu wehen. Damals plante die chinesische Zentralregierung, eine Eisenbahnlinie zwischen der Stadt Baotou in der Inneren Mongolei und der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu zu legen, um die wirtschaftliche Entwicklung Nordwestchinas zu fördern. Teile der Strecke liegen in der Tengger-Wüste. Insbesondere der Bahnabschnitt in Shapotou, einem Stadtbezirk in Zhongwei, wurde häufig von den immensen Wanderdünen beeinträchtigt. Der starke Wind und der herumwehende Sand erschwerten den Bahnverkehr. Darum haben die Einwohner von Zhongwei angefangen etwas gegen Desertifikation und Wüstenbildung zu tun.

Als Tang Ximing 1991 nach seinem Studium in die Heimat zurückkehrte, hat der gebürtige Zhongweier beschlossen, die Wüste in eine Oase zu verwandeln.

Einen Ansatz dafür bietet das Strohquadrat. Ein solches Quadrat wird mit einer Schaufel im Sand festgesteckt. Es dient dazu, die Bewegung des Wüstensandes durch den Wind zu verhindern und den Boden mit Stroh zu stabilisieren. Tang pflanzt in einem solchen Quadrat zunächst dürreresistentes Gras und später dann Bäume, die in extrem trockenen Gebieten überleben können. Zur Pflanzung der Bäume hat Tang eine entsprechende handbetriebene Maschine entwickelt. Der Baumsetzling wird in eine verhältnismäßig geringe Tiefe unter dem Sand gepflanzt, wo er genug Feuchtigkeit findet. Dank dieser patentierten Erfindung keimen die Setzlinge um 25 Prozent schneller als zuvor. Dadurch spart der staatliche Haushalt für Aufforstung in der Wüste mehr als 60 Millionen Yuan.

Tang Ximing (Archivfoto)

Tang Ximing (Archivfoto)

Als ein Kämpfer gegen Wüstenbildung in Zhongwei in der vierten Generation begann Tang Ximing im Jahr 2013 damit, Freiwillige für sein Unterfangen zu rekrutieren. Mittlerweile besteht sein Team aus 300 Personen. Es freut Tang sehr, dass der Kampf gegen Wüstenbildung nicht nur dem regionalen Umweltschutz dient, sondern auch der lokalen Armutsbekämpfung zugutekommt.

„Meine Teammitglieder sind größtenteils Bauern aus umliegenden Dörfern und haben die katastrophalen Folgen der Desertifikation persönlich miterlebt“, sagte Tang. Die jahrelangen Bemühungen haben einerseits ihre Dörfer und Felder geschützt, andererseits konnten sie auch etwas über Aufforstung lernen und damit ihre Einkommen steigern.

Tang Ximing hofft, dass in Zukunft mehr Menschen sich im Kampf gegen die Verwüstung engagieren werden, nicht nur in Ningxia, sondern überall, wo es nötig ist, um Wüsten in Oasen zu verwandeln.

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