Was ist ein QR-Code? QR steht für quick response, also im Deutschen „schnelle Antwort“. Bei dem zweidimensionalen Code handelt es sich um eine japanische Erfindung vor mehreren Jahren, mit dessen Hilfe sich große Informationsmengen einfach verarbeiten lassen. Durch Scannen eines abgedruckten QR-Codes kann man heutzutage beispielsweise zu einem Link und damit zu ausführlichen Informationen über gewisse Produkte und Dienstleistungen gelangen. Den QR-Code kann man auch für bargeldloses Einkaufen im Supermarkt oder zur Onlinevereinbarung eines Arzttermins nutzen.
Seit Monaten spielt der QR-Code in China eine unentbehrliche Rolle beim Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie, sowohl während der strengen Einschränkungen des öffentlichen Lebens als auch während der nunmehr allmählichen Rückkehr zur Normalität.
Der Technologiekonzern Tencent Holdings Ltd betreibt die chinaweit außerst populäre Instant-Messaging-Anwendung WeChat, einer chinesischen Entsprechung von Whatsapp und Facebook. Vor kurzem hat das Unternehmen einen neuen QR-Code namens Fuxuema, auf Deutsch „Code für die Wiederaufnahme des Schulbetriebs“, vorgestellt. Hintergrund ist, dass zahlreiche Schulen in mehreren Landesteilen nach monatelangen Schließungen demnächst wieder geöffnet werden sollten.
Schüler und ihre Eltern könnten gegenüber der Schulverwaltung anhand des neuen QR-Codes über ihren eigenen Gesundheitszustand berichten, was mit Hilfe einer im WeChat eingebauten QR Code-Leseapplikation erfolgen könne, hieß es in einer Mitteilung von Tencent.
Die entsprechende App des QR-Codes vermerkt die Daten über die Körpertemperaturen und Aufenthaltsorte der Schüler in den vergangenen vierzehn Tagen. So könnten Lehrer und Schulleiter anhand des QR-Codes unmittelbar Informationen über die Gesundheit einzelner Schüler erhalten und gezielte Schutzmaßnahmen ergreifen.
Wegen der Coronavirus-Epidemie sind seit Ende Januar alle Schulen in China geschlossen. Da die Stärke der Seuche sich von Provinz zu Provinz unterschied, konnte bereits im März in gewissen Orten, wie etwa dem Autonomen Gebiet Tibet und der Provinz Qinghai, der normale Schulbetrieb wieder aufgenommen werden.
In Großstädten wie Beijing und Shanghai wolle man mittlerweile jedoch eher vorsichtig vorgehen. Bislang gab es noch keine Anzeichen für eine Lockerung der Schutzmaßnahmen für die Bildungsinstitutionen. Trotzdem sorgt das Unternehmen Tencent eigenen Angaben zufolge bereits für gewisse Vorbereitungen. In der Mittelung hieß es überdies, dass ein zuvor eingeführter noch umfassenderer QR-Code, der Gesundheitsdaten der individuellen Bürger und Bürgerinnen verarbeitet, bereits zur Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten beitragen könnte. So konnte der QR-Code bis Anfang April landesweit bereits acht Milliarden Mal dekodiert werden, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens.
Mithilfe des QR-Codes, der die Reiseaktivität und Gesundheitsdaten der Menschen erfasst, könne man zur Kenntnis nehmen, ob er oder sie zugelassen würde, die öffentlichen Räume und Einrichtungen zu betreten, oder ob man gewisse Quarantäte-Regeln befolgen müsse.