Talente entfalten: China fördert lebenspraktische Kompetenzen im Klassenzimmer

2020-04-08 09:00:00

Schweinefleisch mit Bohnensauce, Hühnerfleisch mit Chilis, Fischkopf mit gehacktem Paprika … Die Schüler in der Klasse 702 der Experimentalschule Tianhang in Hangzhou (Provinz Zhejiang) haben ganz allein köstliche Gerichte gekocht. Während der extralangen Winterferien wegen der grassierenden Pandemie haben die 34 Schülerinnen und Schüler an ihren Kochfertigkeiten gearbeitet. Ihr Klassenlehrer Zheng Ying sagte, dass Kochpraxis ein wichtiger Bestandteil des neuen schulischen Fachbereichs „Geschichte und Gesellschaft“ sei.

Das chinesische Bildungsministerium hat lebenspraktische Kompetenzen seit diesem Jahr verpflichtend auf den Lehrplan von Grund- und Mittelschulen aber auch von Universitäten gesetzt und zwar in Form des Faches Praktische Fertigkeiten. Immer mehr Lehrer wie Herr Zheng bauen lebenspraktische Tätigkeiten in ihren Unterricht und in die Hausaufgaben ein, um alle Talente der Schüler zu entfalten.

Im Jahr 2009 hat die 7. Grundschule Fuchun im Bezirk Fuyang in Hangzhou das Projekt „Happy Farm“ gestartet. Dieses auf Lebenspraxis orientierte Projekt lief zehn Jahre lang. 2015 wurde die Grundschule vom chinesischen Bildungsministerium als eine von zehn Pilotschulen für lebenspraktischen Unterricht anerkannt. Seit Jahren beeinflussen die Erfahrungen dieser Schule die Entwicklung und Innovationsfindung in diesem lebensrelevanten Fachbereich. Bis Juni 2019 hat die Provinz Zhejiang 365 Schulen als Pilotschulen zur Durchführung lebenspraktischer Ausbildung bestimmt. Schüler können somit auch auf vielfältige Weise ihre Hausaufgaben erledigen, um außerschulische Erfahrungen zu sammeln.

Als eine der 20 neuen Schulen zur Förderung lebenspraktischer Kompetenzen im Jangtse-Delta hat die Grundschule Tongjia in Hangzhou das Projekt „Bio-Farm“ eingeführt. Beim Säen und Ernten von Feldfrüchten lernen Schüler mehr über Pflanzen. Das findet auch freudigen Zuspruch unter den Landarbeitern. 2015 hat die Schule auch Schweineställe eingerichtet. Die Schüler reinigen unter Begleitung der Lehrer die Ställe, füttern die Schweine und lernen dabei viel über sie.

Die Direktorin für Moralerziehung der Schule, Cheng Xiaohong, sagte, dass Lehrkonzept passe sich den tatsächlichen Potentialen und Wünschen der Schüler an. Mit den Erfahrungen gewinnen sie viel lebenspraktisches Wissen, dass ihnen auch nach der Schule noch helfen wird.


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