Wie Kartoffelseife armen Menschen zu einem gesünderen Leben verhelfen soll

2020-04-02 08:00:00

Peng Yang gießt Olivenöl und Lauge in Kartoffelpüree, verrührt die Mischung und gießt sie in eine Form. Innerhalb von zwei Tagen nehmen hellgelbe Kartoffelseifenstücke unter der Sonne Gestalt an. Dies geschieht aber nicht in einer städtischen Werkstatt oder einer Geschenkfabrik an einem Touristenort. Diese Seife wird in einer Schulküche im Dorf Gujue im autonomen BezirkLiangshan der Yi-Nationalitätin der Provinz Sichuan hergestellt.
Peng hofft, Kartoffelseife zu einem Geschäft für die Einheimischenmachen zu können und damit zur Förderung einer guten Hygiene beizutragen.
Peng Yangist ein Polizist der Abteilung für Aus- und Einreiseverwaltung im Büro für öffentliche Sicherheit in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan. In seiner 17-jährigen beruflichen Laufbahn hatte Peng das Amt eines Polizeiinspektors inne und war unter anderem fürWaffenkontrolle und Ausländerangelegenheiten verantwortlich. Er war einer von 5.700 Beamten, die 2018 von der Provinzregierung nach Liangshan geschickt wurden, um die lokale Armenhilfe zu unterstützen.
Gujue ist eines der 80 armen Dörfer im Kreis Meigu in Liangshan. Von den 66 Haushalten imDorf leben 46 unter der Armutsgrenze. Einige Dorfbewohner leben sogar noch in Lehmhütten. Peng erklärt: „Das Dorf liegt 2.340 Meter über dem Meeresspiegel und die Dorfbewohner bauen traditionell Kartoffeln und Buchweizen an. Ich habe mir überlegt, was ich tun kann, um den Lebensstandardder Menschen zu verbessern.“
Peng sagt weiter, er habe ein Video über die Herstellung von Seifen auf pflanzlicher Basis gesehen und hatte dann eine Idee. „Ich dachte, Kartoffeln sind reich an Stärke und gut zum Entfernen von Schmutz. Sie könnten eine ideale Zutat für Seife sein.“
Anschließend führte er zahlreicheExperimente durch, bis es ihm schließlich gelang, aus derbescheidenen Knolle ein perfektes Stück Seife herzustellen.
Inmittender Coronavirus-Epidemie hat Peng große Mengen Kartoffelseife hergestellt und sie kostenlos an die Dorfbewohner verteilt. Er sagt: „Es ist wichtig, dass sich die Menschen die Hände waschen, um Infektionen zu vermeiden. Daher ist jetztein guter Zeitpunkt, um die Dorfbewohner über die Bedeutung einer guten Hygiene aufzuklären.“
Peng plant, die Frauen im Dorf zu bitten, nach der Epidemie mit der Herstellung von Kartoffelseifezu beginnen. „Ich möchte dabei helfen, in einem Jahr eine Genossenschaft für handgemachte Seifenzu gründen. Die lokalenBeamtenunterstützen meine Idee sehr.“
Neben der Seifenherstellung setztsich Peng Yang auch fürdenKampf gegen den Drogenhandel, die Verbesserung der Bildung und die AIDS-Prävention ein.
Im Rahmen seiner Hygienekampagne geht er von Tür zu Tür, um die Einheimischen zu bitten, ihre Decken zu falten und die Zimmer zu reinigen. Er geht auchin die Dorfschule, um den Schülern beim Haarewaschen zu helfen. Er erklärt: „Ich spreche zwar nicht die Yi-Sprache, aber als ich in der Abteilung für Ein- und Ausreiseverwaltung gearbeitet habe, habe ich gelernt, mit unterschiedlichen Leuten auszukommen. Ich benutzeKörpersprache, um mich auszudrücken oder Zeichnungen, um mit den Dorfbewohnern zu kommunizieren.“
Peng Yang hofft, dassdieKartoffelseife patentiert werden kann. „Ich möchte den Dorfbewohnern die Kartoffelseife überlassen. Wenn die Autobahn fertiggestelltist, werden sicherlich viele Touristenhierher kommen und handgemachte Seifeals Geschenk kaufen.“

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