​Pandemiebekämpfung: Chinesische Ärzte teilen Erfahrungen mit dem Rest der Welt

2020-03-25 14:52:32

Chinesische Ärzte, die sich derzeit an der Front der Epidemiebekämpfung befinden, sind Experten zufolge dabei, ihre Erfahrungen und ihr Know-how mit ihren ausländischen Fachkollegen zu teilen. Mit dem langsamen Abebben der Coronavirus-Epidemie in China werden immer mehr chinesische Ärzte und medizinische Experten wieder verfügbar. Sie teilen ihre Erkenntnisse mit dem Rest der Welt – in Workshops, Videokonferenzen, Beratungsgesprächen und Publikationen.

Zu den meist diskutierten Themen des Erfahrungsaustausches gehören in erster Linie die Quarantänemaßnahmen, die Diagnose- und Behandlungsmethoden, vor allem für Patienten mit schwerwiegendem und kritischem Zustand. Etliche derartige Austauschaktivitäten fanden auf offiziellem Wege statt, durch Botschaften und staatliche Institutionen. Zudem gab es aber auch mehrere inoffizielle Kontake zwischen in- und ausländischen Universitäten, Krankenhäusern und Zivilgesellschaften.

Li Junhua, der chinesische Botschafter in Italien, sagte in einem Videogespräch mit China Central Television (CCTV): „Fast alle von chinesischen Experten vorgelegten Verbesserungsvorschläge wurden von ihren italienischen Fachkollegen akzeptiert.“„Ich bin fest davon überzeugt, dass die Situation in Italien allmählich unter Kontrolle gebracht wird, da inzwischen immer mehr strenge Präventions- und Kontrollmaßnahmen ergriffen wurden“, so der chinesische Botschafter.

Tang Menglin, Oberkrankenschwester eines medizinischen Teams, das China nach Italien entsandt, sagte, die Freundschaft zwischen Italien und China könne aufgrund des gemeinsamen Kampfs gegen die Pandemie beträchtlich wachsen. „Wir sind stolz darauf, durch unsere Arbeit eine Brücke zwischen beiden Völkern zu schlagen“, sagte die Krankenschwester.

In der vergangenen Woche fand eine Videokonferenz zwischen Ärzten in der ostchinesischen Provinz Zhejiang und ihren Fachkollegen an der Yale University in den USA statt. Zu den praktischen Ratschlägen, die chinesische Ärzte auf der Videokonferenz erteilten, zählen unter anderem die Verwendung gewisser Medikamente und deren potentielle Nebenwirkungen.„Wir haben zur Kenntnis genommen, dass die globale Todesrate dieser Krankheit nicht niedriger als in China ist“, sagte Liang Tingbo, ein Professor für Medizin an der Zhejiang Universität.„Neben Erfahrungen und Methoden müssen wir auch unsere Fehler mit dem Rest der Welt teilen. Damit andere Länder dieselbe Fehler nicht wiederholen und mehr Menschen retten können“, so der Professor.

In einem Videogespräch mit US-Ärzten am 13. März sagte Zhang Wenhong, Direktor der Abteilung für Infektionskrankheiten der Huashan-Klinik der Fudan-Universität, in der frühen Phase des Epidemie-Ausbruchs verließen sich chinesische Kollegen ausschließlich auf den Nukleinsäuretest, was zur längeren Wartezeit vieler Patienten führte, da es damals an entsprechenden diagnostischen Testkits fehlte. Nach Angaben von Zhang hat sein Krankenhaus schnell alternative effektive Diagnosemethoden eingeführt, darunter CT-Untersuchung, Next-Generation-Sequenzierung und andere Analysetechniken.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren