FAST-Radioteleskop nimmt während der COVID-19-Epidemie seinen Betrieb auf

2020-03-24 14:44:02

Während in China und inzwischen auf der ganzen Welt die Coronavirus-Epidemie umgeht, hat das größte Radioteleskop der Welt, das FAST (Five-hundred-meter Aperture Spherical Telescope) in der südchinesischen Provinz Guizhou, seine staatlichen Zulassungsprüfungen reibungslos bestanden. Das Radioteleskop, das aus 4.500 dreieckigen Metallpaneelen mit einem Durchmesser von insgesamt 500 Metern besteht, wurde damit offiziell in Betrieb genommen.Wissenschaftlern zufolge wird das FAST demnächst fünf wichtige Weltraumbeobachtungen beginnen.

Demnach liegt der Schwerpunkt in erster Linie auf der Beobachtung von Pulsaren, also Überresten massereicher Sterne, die zuvor als Supernovae explodiert sind. Bei Pulsaren handelt es sich um Neutronensterne, die sich mit äußerst hoher Geschwindigkeit drehen und daher in regelmässiger Abfolge Impulse elektromagnetischer Wellen abstrahlen. Da die Pulsar-Signale eine Frequenzstabilität in der Größenordnung einer Atomuhr aufweisen, könnte die Präzision vorhandener Atomuhren mithilfe der Pulsare chinesischen Wissenschaftlern zufolge noch beträchtlich erhöht werden.

Außerdem könnten Pulsare als natürliches Navigationsintrument für Raumsonden dienen, die in den tiefen Weltraum fliegen.Das FAST-Radioteleskop hat inzwischen bereits 114 Pulsare im Weltraum entdeckt und identifiziert.Gan Hengqian, Direktor der Elektro-Abteilung im Betriebszentrum des FAST, sagt: „Die Atomuhren, die wir heute betreiben, laufen mit einer rechnerischen Gangabweichung von einer Sekunde in einer Million Jahren. Sollten wir aber die Pulsar-Signale einführen und unsere Atomuhren entsprechend korrigieren, wird ihre Präzision mit Sicherheit in unerwarteter Höhe steigen. Die rechnerische Gangabweichung wird dann bei einer Sekunde in zehn Millionen Jahren liegen.“

Die internationale Astronomiewelt erwartet sich vom FAST zahlreiche neue Entdeckungen, wie bisher nicht nachweisbare Pulsare, unbekannte Supernovae und andere astronomische Phänomene. Die Wissenschaftler des FAST-Projekts haben daher bereits während der COVID-19-Epidemie eine Webseite gestartet, die in- und ausländischen Astronomen aktuelle Informationen zur Verfügung stellen soll.Sun Chun, Ingenieurin im FAST-Betriebszentrum, sagt: „Wissenschaftler können uns auf dieser Webseite ihre spezifischen Wünsche mitteilen. Wir werden sie bewerten und dann entsprechende Weltraumbeobachtungen organisieren und ihnen Ergebnisse liefern.“

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