Smarte Roboter im Einsatz in Beijing und Wuhan gegen die Epidemie

2020-03-12 09:10:22

„In diese ungewöhnlichen Zeiten müssen Sie unbedingt Schutzmasken tragen, oft Hände waschen und auf persönliche Gesundheit achten“. Auf den Fluren des Shijitan-Krankenhauses geht ein smarter Roboter auf und ab und wiederholt diesen Satz. Der kleine „Kobold“ hat einen großen „Bauch“, der aus drei Fächern besteht – für Medikamente, Lebensmittel und medizinische Geräte. Seine Aufgabe ist es, Medikamente oder Lebensmittel ins Zimmer 803 zu bringen. Als der Roboter das Ziel erreicht hat, sagt er: „Zimmer 803, Ihre Lebensmittel sind da. Bitte holen Sie Ihre Sachen ab.“ Kaum wird die Lieferung abgeholt, biegt der Roboter ab und begibt sich zum nächsten Ziel. Nachdem alle Dinge fertig verteilt sind, kehrt der Roboter zurück und wartet ruhig auf die nächste Aufgabe.


Das Beijinger Unternehmen für Investitionsverwaltung Meichen Baoli hat vor kurzem 200 smarte Roboter den Krankenhäusern in der chinesischen Hauptstadt kostenlos zur Verfügung gestellt. Wie der Vorstandvorsitzende des Unternehmens, Huang Yi, mitteilte, solle die Innenausstattung angepasst werden, bevor die Roboter ihre Arbeiten in den Krankenhäusern beginnen. Der Grund: Ein Roboter kann sein Ziel nur erreichen, weil er einem Steuersystem basierend auf einem optoelektronisch lesbaren Code folgt. Diese Codes müssen an den Decken aller Gänge angebracht werden. Jeder dieser Aufkleber muss 80 Zentimeter bis einen Meter voneinander entfernt sein, sodass der Roboter jede Zimmernummer richtig zuordnen kann. Huang zufolge haben solche smarten Roboter bereits in den Beijinger Krankenhäusern Ditan, Youan, Shijitan und Youyi Anwendung gefunden.


Angesichts der neuen Entwicklungen der COVID-19-Epidemie wurden in den vergangenen Tagen auch in einigen Krankenhäusern in Wuhan, dem Zentrum der COVID-19-Epidemie, immer mehr derartige Smart-Roboter eingesetzt. Beispielsweise ist im Zhongnan-Krankenhaus in Wuhan eine Gruppe von weißen pilzförmigen „Roboter-Dienern“ zu sehen. Mithilfe der Roboter können Ärzte und Krankenschwestern Medikamente, medizinische Geräte und Essen an die Patienten liefern und dabei den engen Kontakt zwischen dem medizinischen Personal und den Erkrankten so weit wie möglich minimieren. Die intelligenten Roboter in Wuhan wurden von dem Shanghaier Unternehmen „TmiRob“ entwickelt und hergestellt.


Der CEO des Unternehmens Pan Jing sagte, dass „TmiRob“ dadurch einen kleinen Beitrag zum Kampf gegen das neuartige Coronavirus COVID-19 leisten wolle. Pan zufolge können diese Roboter nicht nur Lebensmittel und Medikamente automatisch liefern, sie sind auch in der Lage, das Zimmer durch Ultraviolettstrahlung zu sterillisieren, die Temperatur und den Blutdruck der Patienten zu messen sowie andere medizinische Beratungen und Dienstleitungen durchzuführen. Demnach könne ein Roboter die Desinfektionsarbeit von mindestens zwei Krankenschwestern verrichten. Er hoffe, dass die Künstliche Intelligenz (KI) bei der Epidemiebekämpfung eine größere Rolle spielen könnte, um die eventuellen Risiken der Kreuzinfektionen zwischen dem medizinischen Personal und den Erkrankten zu reduzieren und die Effizienz der Prävention und Kontrolle der COVIP-19-Epidemie zu verbessern. „Wir werden in den kommenden Tagen noch weitere 50 derartige Roboter nach Wuhan schicken“, so Pan Jing weiter.


Branchenkenner sprechen sich dafür aus, während des Kampfes gegen die COVID-19-Epidemie nicht nur die ganze Bevölkerung zu mobilisieren, sondern auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen zu lassen. Nur so können Prävention und Kontrolle auf wissenschaftlichem Niveau umgesetzt, Infektionen präzise erkannt und nötige Aufklärung frühzeitig betrieben werden.



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