„Cloud-Unterhaltung“ boomt in China

2020-03-11 08:00:00

Das Online-Treffen der Musikgruppe „The Dada“. Die Mitglieder der Gruppe singen den Song „der Süden“ jeweils in Wuhan und in Beijing.

Das Online-Treffen der Musikgruppe „The Dada“. Die Mitglieder der Gruppe singen den Song „der Süden“ jeweils in Wuhan und in Beijing.

Am 26. Februar haben sich zahlreiche Netizen auf dem Online-Musikfestival „Zhaicaomei“ den Song „Nanfang“, auf Deutsch übersetzt „der Süden“, von der Musikgruppe „The Dada“ angehört. Das war ein Online-Treffen nicht nur von Musikliebhabern, sondern auch von den Mitgliedern der Band.

Das Online-Musikfestival „Zhaichaomei“ ist kein Einzelfall der „Cloud-Unterhaltung“ seit dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie. Seit dem Frühlingsfest bleiben die Menschen meistens zu Hause und ihre Unterhaltungsbedürfnisse befriedigen sie online. Neben Filmen und Fernsehserien gewinnen viele neue Formen der Online-Unterhaltung an Beliebtheit.

„Der Boom der Online-Unterhaltung spiegelt eine beschleunigte Transformation der Kulturbranche wider, die von der Epidemie verursacht worden ist,“ sagte Fan Zhou, Leiter des Forschungsinstituts für Kulturentwicklung an der Communication University of China. Die immer reifer werdenden digitalen Technologien haben der Unterhaltungsbranche neue Chancen und Spielräume zur Erschließung von neuen Märkten eröffnet. In der Zukunft sei ein Trend zur Integration und zur Digitalisierung in der Unterhaltungsbranche zu sehen.

Während der Feiertage des Frühlingsfests ist die Zahl der gestreamten Filme schnell gestiegen. Die Filme „Lost in Russia“ und „Enter The Fat Dragon“ haben ihre Premiere online gefeiert. Die neuen Fernsehserien „Under the Power“ und „Someday or One Day“ gewannen an größerer Popularität. Viele alte Fernsehserien wurden auch gerne wiederholt. Während der Feiertage ist die Zahl der durchschnittlichen täglichen Nutzer der Online-Videoplattform IQIYI im Vergleich zu einem normalen Tag um 21 Prozent gestiegen. Die Zeit, die die Nutzer durchschnittlich am Tag mit dem Streaming von Videos verbringen, ist um 36 Prozent gestiegen.

Auch die Kurzvideos erlebten einen Boom. Laut einer Statistik haben 107.000 Menschen vom 24. Januar bis zum 7. Februar auf der Kurzvideo-Plattform Douyin 259.000 Kurzvideos veröffentlicht, die mehr als 3,3 Milliarden Mal aufgerufen worden sind. Huang Chuxin, stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts für neue Medien an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, meint, Kurzvideos hätten eine eindeutige Rolle bei der öffentlichen Meinungsbildung sowie bei der Besänftigung der Menschen gespielt.

Viele Audio- und Videoplattformen haben seit dem Epidemie-Ausbruch Sonderprogramme zur psychischen Entlastung um Trost zu spenden produziert. Die Podcast-Plattform Lizhi.fm hat eine Reihe von Schauspielern, Moderatoren und Experten organisiert, um in Sonderprogrammen auf verschiedene Weise den durch die Epidemie bedingten Druck von den Menschen zu nehmen.

Serienprogramme der Online-Videoplattform IQIYI für Zuschauer seit dem Epidemie-Ausbruch

Serienprogramme der Online-Videoplattform IQIYI seit dem Epidemie-Ausbruch

Viele Satelliten-Fernsehsender und Videoplattformen haben neue Modelle wie „Cloud-Aufnahme“ und „Cloud-Unterhaltungsprogramme“ ins Leben gerufen. Der Fernsehsender Hunanweishi hat einige Unterhaltungsprogramme in Form von Vlogs produziert. Die Online-Videoplattform IQIYI bietet den Zuschauern Serien über Musik, Spiele und Sport an.

Fan Zhou, Leiter des Forschungsinstituts für Kulturentwicklung an der Communication University of China, meint, die positiven Reaktionen der Nutzer auf die Online-Unterhaltung habe der Transformation der Branche Zuversicht verliehen. Die Unternehmen sollten wohlüberlegt planen, wie sie ihre Ressourcen einsetzen, um spezielle und innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Diversität sei der Kern der Unternehmenstransformation.

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