China hilft Schülern in abgelegenen Regionen durch verstärkten Internet-Aufbau bei Online-Unterricht

2020-03-09 09:00:00

Aufgrund der COVID-19-Epidemie bleiben die Schulen in China trotz beendeter Ferien weiterhin geschlossen. Online-Unterricht ist für chinesische Schüler und Studenten zu einem universellen Mittel geworden, um trotzdem nicht zu viel Lernstoff zu verpassen. Für die Menschen in abgelegenen und ländlichen Gebieten ist der relativ schlechte Zugang zu Internet allerdings zu einem großen Hindernis geworden.

Eine Schülerin aus der Gemeinde Jianzhatan in der Provinz Qinghai mit dem Spitznamen „Niang Ba“ schrieb auf einer Nachrichten-Webseite: „Ich wünschte, ich könnte so einfach im Internet surfen wie Schüler, die in Städten leben“. Jianzhatan ist ein abgelegenes Gebiet mit einer geringen Bevölkerung auf großer Höhe. Die Gemeinde hat nur 4.000 Einwohner auf einer Gesamtfläche von 642 Quadratkilometern. Niangs Familie hat weder einen Breitband-Anschluss, noch besitzt sie einen Computer. Sie hat nur ein altes Smartphone, das seit vielen Jahren benutzt wird.

Während andere Schüler und Eltern aus unterschiedlichsten Online-Lernplattformen wählen können, die während der Epidemie von verschiedenen Unternehmen eingeführt wurden, kennt Niang Ba kaum eine davon. Sie kümmert sich stattdessen jeden Tag vier Stunden um die Schafe und Rinder. Außerdem muss sie 90 Minuten im Haushalt helfen. Sie sagt: „Ich lese Bücher und mache meine Hausaufgaben, während ich auf der Wiese weide.“ Aber wenn das Vieh zu weit weg sei, müsse sie hinterherrennen.

Nur am Abend nutzt sie das Handy ihres Vaters, um den Livestream eines Online-Englischunterrichts anzuschauen. „Aber die Verbindung hier ist nicht stabil“, so Niang. Trotzdem gibt ihr Vater 49 Yuan (etwa 6,30 Euro) pro Monat für ein unbegrenztes Mobil-Datenpaket aus.

Niang Ba erklärt: „Ich möchte in Zukunft zur Universität gehen, deshalb darf ich keine Minute verschwenden.“ „Ich will nach meinem Abschluss zurückkommen, um hier als Lehrerin zu arbeiten, weil niemand außerhalb der Region herkommen will.“

Niang Ba ist kein Einzelfall. In den sozialen Medien gibt es viele Geschichten von Schülern in abgelegenen Gebieten Chinas, die alles versuchen, um eine Internetverbindung für Online-Kurse zu bekommen.

Der „Xinhua Daily Telegraph“ berichtete zum Beispiel von einer 21-Jährigen im Autonomen Gebiet Tibet, die jeden Tag zwei Stunden einen Berg besteigt, weil sie auf dem Gipfel den besten Empfang hat. Dort folgt sie dem Unterricht ihrer Schule in der Provinz Hunan.

Guo Cuizhu, eine Mittelschülerin aus dem Dorf Liufen in der Provinz Henan, ist als „Freeloader“ für ihre Nutzung des Dorfkomitee-WLANs bekannt. „Ihre Familie ist arm, deshalb hat sie kein Internet und das Handy ihres Vaters verfügt nicht über genug mobile Daten, um am Online-Unterricht teilzunehmen“, erklärt Zhao Yaomin, ein Beamter des Dorfes.

Glücklicherweise werden solche Schwierigkeiten von den lokalen Regierungen, Schulen und Unternehmen nun schrittweise gelöst. In vielen Berggebieten wurden Kommunikationsbasisstationen eingerichtet. Darüber hinaus wurden einige arme Familien mit kostenlosem Internet ausgestattet, während andere kostenlose Mobil-Datenpakete für ihr Handy erhalten haben.

China hat auch Projekte gestartet, um abgelegene Gebiete mit einer vernünftigen Internetverbindung auszustatten. Die Volksrepublik hat zum Beispiel 400 Millionen Yuan RMB zur Verfügung gestellt, um mehr als 2.000 Basisstationen für 4G-Signale in den ländlichen und abgelegenen Gebieten im Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang aufzubauen. Das Projekt begann im September 2019 und wird voraussichtlich im Mai abgeschlossen werden.

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